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Monetäre Werttheorie und Monetärkeynesianismus: Theorienvergleich zum Krisenbegriff im ideengeschichtlichen Zusammenhang
[working paper]
Corporate Editor
Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie, Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien (ZÖSS)
Abstract Marx und Keynes sowie die Varianten der monetären Werttheorie und des Monetärkeynesianismus lassen sich nur sinnvoll in ein Verhältnis setzen, wenn die differierenden Argumentationsebenen berücksichtigt werden. Während Marx von sozialen Formen ausgeht, welche Geld erst begründen, geht Keynes direkt ... view more
Marx und Keynes sowie die Varianten der monetären Werttheorie und des Monetärkeynesianismus lassen sich nur sinnvoll in ein Verhältnis setzen, wenn die differierenden Argumentationsebenen berücksichtigt werden. Während Marx von sozialen Formen ausgeht, welche Geld erst begründen, geht Keynes direkt vom Geld aus. Im Rahmen des hermeneutischen Theorienvergleichs werden die inhärenten Logiken indirekt über eine Problemstellung, dem Zusammenhang zwischen Geld und Krise, vermittelt. In beiden Varianten konstituiert Geld Gesellschaftlichkeit, sodass diese auch monetär wieder zerstört werden kann. Doch stellt die Krise monetärkeynesianisch keine Notwendigkeit dar, weil über die Investitionsnachfrage Produktion und Nachfrage abgestimmt werden können. Der Staat kann mit marktkonformen Investitionsprogrammen die immanente Krisentendenz einbetten. Dagegen wirkt sich monetärwerttheoretisch die Investitionsnachfrage tendenziell unterschiedlich auf Produktion und Nachfrage aus - Krisen sind unvermeidbar. Die Krisentheorien hängen eng mit der gesellschaftlichen Perspektive zusammen. Marx' und Keynes' gesellschaftlichen Visionen wurzeln in der Bewegung des klassischen Liberalismus, sodass ihre Kategorien über sich, auf eine freie Gesellschaft hinauswiesen. So beschrieb Keynes einen revolutionären Kapitalismus, da sich gesellschaftliche Zusammenhänge über die kapitalistische Produktionsweise qualitativ verändern können. Variantenübergreifend wird sozialer Umwälzung mit der Annahme des offenen Systems theoretisch zwar Raum gewährt, doch in der Gegenwart lässt sich der jeweilige politische Moment nicht reproduzieren. Insbesondere monetärkeynesianisch bleibt das verschwundene Potenzial unerwähnt. Mit einem rein "technisch" gelesenen Keynes, als Hilfe zur Umstrukturierung des Bestehenden, verliert Keynes seinen revolutionären Kern.... view less
Keywords
Keynesianism; Marx, K.; value theory; history of ideas; money; capitalism
Classification
Basic Research, General Concepts and History of Economics
Document language
German
Publication Year
2024
City
Hamburg
Page/Pages
78 p.
Series
ZÖSS Discussion Paper, 109
ISSN
1868-4947
Status
Published Version; reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications