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https://doi.org/10.21241/ssoar.99127
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Grüne Kritik, emphatischer Protest, moderne Organisation: Spannungsreiche organisationale Einhegung jugendlicher Klimaprotestbewegungen am empirischen Fall universitärer Green Offices
[Konferenzbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract Der emphatische Protest der Fridays-for-Future-Bewegung ist angesichts seiner medialen Verbreitung, politischen Responsivität und affektiven Wirksamkeit insbesondere im Bildungsbürgertum so bemerkenswert, dass Versuche der Vereinnahmung - ungeachtet der ausgeprägten Abgrenzungsstrategien der Bewegun... mehr
Der emphatische Protest der Fridays-for-Future-Bewegung ist angesichts seiner medialen Verbreitung, politischen Responsivität und affektiven Wirksamkeit insbesondere im Bildungsbürgertum so bemerkenswert, dass Versuche der Vereinnahmung - ungeachtet der ausgeprägten Abgrenzungsstrategien der Bewegung - nicht ausblieben (Rucht 2019; Grupp et al. 2020). Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob es sich bei - explizit mit studentischem Personal und dem oft deutlichen Verweis auf einen studentischen Gründungsimpuls ausgestatteten - sog. universitären Green Offices um das von organisationalen Realprozessen weitestgehend entkoppelte Aufgreifen eines gesellschaftlichen Imperativs (Perrow 1970) oder gar um organisationale Hypokrisie handelt (Brunsson 1989). Der vorliegende Beitrag stellt die These auf, dass Organisationen aufgrund ihrer spezifisch modernen Beschaffenheit ökologische Kritik durchaus ernsthaft aufgreifen und in Bearbeitungsprozesse übertragen können, dass dies jedoch für das In-Praxis-Bringen ökologisch-sozialer Werteorientierungen, vor allem wenn sie einem modernistischen Weltzugang widersprechen (Adloff und Neckel 2019), nicht unbedingt herausforderungsärmer ist. Im Beitrag wird zunächst (1) das moderne Praxisarrangement Organisation, insbesondere dessen praxisspezifizierendes, kompromisserzeugendes, formalisierendes und konventionalisierendes Potenzial betrachtet. Sodann wird (2) grüne Kritik (Chiapello 2013) und die hieran in Teilen anschließende Protestbewegungen Fridays for Future als Perspektive vorgestellt, die sich bisweilen in Opposition zu moderne-kulturellen Grundannahmen begibt. Schließlich wird (3) mit Rekurs auf eine empirische Fallstudie zu universitären Green Offices das Problem einer modernistischen Einhegung implizit moderne- bzw. modernisierungskritischer Positionen verdeutlicht.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Jugendbewegung; Umweltschutz; Nachhaltigkeit; Protestbewegung; Hochschule; Organisationen
Klassifikation
Organisationssoziologie, Militärsoziologie
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Freie Schlagwörter
Fridays for Future; Grüne Kritik; Moderne; Nachhaltigkeitstransition; Organisation; Politischer Protest; Soziale Bewegungen; Soziologie der Kritik; sozial-ökologische Transformation
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Polarisierte Welten: Verhandlungen des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2022
Herausgeber
Villa, Paula-Irene
Konferenz
41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Polarisierte Welten". Bielefeld, 2022
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2023
ISSN
2367-4504
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet