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Verliebt und verachtet: "Deutschenmädchen" und "Lebensbornkinder" im kollektiven Gedächtnis Norwegens
[journal article]
Abstract Der Aufsatz untersucht die komplexen Interaktionen zwischen Erinnerungskultur, kollektivem Gedächtnis und der Tabuisierung bestimmter historischer Ereignisse am Beispiel von "Deutschenmädchen" und "Deutschenkindern" in Norwegen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Das kollektive Gedächtnis fung... view more
Der Aufsatz untersucht die komplexen Interaktionen zwischen Erinnerungskultur, kollektivem Gedächtnis und der Tabuisierung bestimmter historischer Ereignisse am Beispiel von "Deutschenmädchen" und "Deutschenkindern" in Norwegen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Das kollektive Gedächtnis fungiert als kulturelles Konstrukt, das die Art und Weise beeinflusst, wie Gesellschaften historische Ereignisse interpretieren und weitergeben. Die Autorin analysiert die Erinnerungskultur in Norwegen und ihre Auswirkungen auf die Darstellung der "Deutschenmädchen" und "Deutschenkinder", die während des Krieges in Norwegen lebten, unter Berücksichtigung der skandinavischen Forschung zum Thema. Die Tabuisierung bestimmter Aspekte wird als wichtiger Faktor betrachtet, der die Entwicklung des kollektiven Gedächtnisses beeinflusst. Die vorliegende Untersuchung nutzt eine interdisziplinäre Methodik, die museale Verarbeitung, literarische Werke, filmische Darstellungen und zeitgenössische Medien wie Videogames einschließt. Durch die Analyse dieser vielfältigen Quellen wird ein umfassendes Bild von der Interaktion zwischen Erinnerungskultur, kollektivem Gedächtnis und der Behandlung von "Deutschenmädchen" und "Deutschenkindern" während und nach dem Zweiten Weltkrieg in Norwegen gezeichnet. Die Ergebnisse des Aufsatzes zeigen ebenfalls einen Wandel in der Wahrnehmung einerseits der Frauen und Kinder durch die Bevölkerung Norwegens und andererseits der eigenen Rolle der Bevölkerung im Verhältnis zu diesen. Es lässt sich schlussfolgern, dass der negative Umgang mit "Deutschenmädchen" und deren Kindern intensiv im kollektiven Gedächtnis verhandelt wird und sich überdies in einem "floating gap" befindet, da die Phase der Ritualisierung noch aussteht.... view less
Keywords
Norway; World War II; occupying power; child; tabu; culture of remembrance; collective memory
Classification
General History
Document language
German
Publication Year
2022
Page/Pages
p. 227-252
Journal
BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 35 (2022) 2
DOI
https://doi.org/10.3224/bios.v35i2.06
ISSN
2196-243X
Status
Published Version; peer reviewed