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https://doi.org/10.31205/ZA.141.01
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Der Blick vom Pamirgebirge in Tadschikistan auf eine globale Pandemie
[Zeitschriftenartikel]
Abstract Die Covid-19-Pandemie betrifft die ganze Welt, die getroffenen Maßnahmen und die Art und Weise, wie Individuen sie wahrnehmen, sind jedoch sehr kontextspezifisch. Der auf meiner Feldforschung basierende Artikel versucht einige anthropologische Einblicke zu geben, wie eine globale Pandemie in einigen... mehr
Die Covid-19-Pandemie betrifft die ganze Welt, die getroffenen Maßnahmen und die Art und Weise, wie Individuen sie wahrnehmen, sind jedoch sehr kontextspezifisch. Der auf meiner Feldforschung basierende Artikel versucht einige anthropologische Einblicke zu geben, wie eine globale Pandemie in einigen abgeschiedenen Berggemeinden des Pamirs in Tadschikistan wahrgenommen und erfahren wird. Der Artikel bezieht sich auf die Einwohner des Autonomen Gebietes Berg-Badachschan, das einen Großteil des Pamirgebirges umfasst. Die offizielle tadschikische Bezeichnung für das Gebiet lautet Viloyati Mukhtori Kuhistoni Badakhshon (VMKB), jedoch ist weiterhin auch die russische Bezeichnung Gorno-Badachschanskaja Awtonomnaja Oblast (GBAO) geläufig. Die VMKB liegt im östlichen Tadschikistan, schließt die höchsten Gipfel des Landes ein und grenzt an Afghanistan, China und Kirgistan. Die Bewohner sind größtenteils schiitische Ismailiten und sprechen die Pamirsprachen aus der Gruppe der ostiranischen Sprachfamilie, während die tadschikische Mehrheit des Landes sunnitisch ist und Tadschikisch, eine Varietät des Persischen, spricht. Aus der Perspektive der Bewohner der VMKB erschien das Virus zunächst weit weg, bis Ende April 2020 schließlich auch die ersten Fälle in Tadschikistan gemeldet wurden. Die Sorgen hinsichtlich der sanitären, aber auch der ökonomischen Lage wuchsen parallel mit der Ausbreitung des Virus innerhalb des Landes. Auch die Situation der pamirischen Migranten in Moskau bereitet den Menschen im Pamirgebirge Sorgen. Der fehlende Zugang zu verlässlichen Informationen und der Mangel an effektiven Maßnahmen verstärkten das Unbehagen. Während meiner Feldforschung vor Ort konnte ich einige spezifische Grundannahmen innerhalb der Pamirbevölkerung ausmachen. So wurde ein gruppenbezogenes Gefühl einer angeblich besonders resistenten »Berg«-Gesundheit deutlich, die ihren Ausdruck in einer hohen kollektiven Widerstandskraft der Pamiris findet. Zudem sprachen die von mir befragten Personen über ihre Hoffnungen, durch die transnationale Gemeinschaft der Ismailiten beschützt zu werden.... weniger
Klassifikation
Raumplanung und Regionalforschung
Freie Schlagwörter
Gesundheit; Covid-19 Pandemie; Tadschikistan
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2020
Seitenangabe
S. 3-7
Zeitschriftentitel
Zentralasien-Analysen (2020) 141
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung 4.0