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@article{ Boyle2017,
 title = {A "Little Berlin Wall" for all: discursive contruction across scales},
 author = {Boyle, Edward},
 journal = {Europa Regional},
 number = {1/2},
 pages = {80-92},
 volume = {24.2016},
 year = {2017},
 issn = {0943-7142},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-54456-3},
 abstract = {Seit 2013 haben russische Grenzsicherheitskräfte Grenzzäune
an verschiedenen Punkten entlang der Verwaltungsgrenze errichtet, die den de-facto-Staat Südossetien vom Restgebiet von
Georgien trennt. Dieser Prozess der Grenzziehung hatte zum Ziel, etwas Realität werden zu lassen, was zuvor räumlich und
verwaltungsmäßig Fiktion war, indem man die Trennung zwischen zwei Gemeinden territorial abgrenzen wollte. Der infrage stehende Grenzzaun wird inzwischen als „kleine Berliner Mauer“ bezeichnet, indem man einige unwesentliche Zaunabschnitte und Stacheldraht mit den imposanten Betonfestungen vergleicht, die während des Höhepunkts des Kalten Krieges dazu
dienten, Ost- und Westberlin zu trennen.
Dieser Artikel erörtert den Nutzwert der Vorstellung einer diskursiven
Konstruktion, um uns zu ermöglichen, die Wirkung dieses vordergründig ungerechtfertigten Vergleichs zu untersuchen,
wie es dazu kam, dass ABL durch die regionale Geographie von Europa sowohl geformt als auch umstrukturiert werden
konnte. Die Verwendung des Begriffs einer „kleinen Berliner Mauer“ ist das Ergebnis sowohl der materiellen Abzäunung eines Teils des souveränen Staatsgebiets von Georgien, als auch der Rolle, die der Fall der Berliner Mauer im Verständnis von
Europa in der Zeit nach dem kalten Krieg gespielt hat. Ähnlich werden dessen Auswirkungen in unterschiedlichen Maßstäben
verspürt. Das beginnt damit, wie diese Grenze als rechtswidrige Abtrennung des souveränen Staatsgebiets von Georgien verstanden wird, über deren laufenden Ausbau als Außengrenze von Europa, was bezeichnend für die geographische und zeitliche
Trennung des von Tiflis kontrollierten Georgiens von dem ist, was auf der anderen Seite dieser „illegalen“ Grenze liegt, bis
hin zur festen Eingliederung von Georgien in Europa.
Die bei dieser Verwendung der diskursiven Konstruktion sichtbaren Wirkungen auf die Außengrenze Europas weisen sowohl
auf die Bedeutung der Grenzprozesse hin, die an den Rändern einer regionalen geographischen Einheit stattfinden, als auch
auf die gleichzeitige Anwendung binärer Logik von Bewegung und Beständigkeit innerhalb der Grenzen Europas nach dem
kalten Krieg.Since 2013, Russian Border Security Forces have been constructing
border fences at various points along the Administrative
Boundary Line that separates the de facto state of South
Ossetia from the remainder of Georgian territory. This process
of ‘borderization’ materializes what was formerly an administrative
fiction on the ground, seeking to territorially demarcate
the divide between the two communities. The fence in question
has come to be referred to as the “Little Berlin Wall” inherently
comparing some comparatively insubstantial stretches of fencing
and barbed wire with the imposing concrete fortifications
that served to divide East and West Berlin at the height of the
Cold War.
This article argues for the utility of the notion of a discursive
construction in analysing this border. The notion will be used to
clarify how this superficially unjustifiable comparison indicates
that the Administrative Boundary Line is both shaped by and
restructuring the regional geography of Europe. The invocation
of the Berlin Wall emphasizes that this material fencing
divides Georgia. The effects of its deployment are felt at various
scales, from how this boundary is seen as an illegitimate division
of sovereign Georgian territory, to its role in constructing
Europe’s outer edge. The geographical and temporal division
of Tbilisi-controlled Georgia from what lies on the other side
of the “illegal” boundary works to incorporate Georgia firmly
within Europe.
This discursive construction at Europe’s outer edge also indicates
both the importance of border processes occurring at
the margins of a regional geographic entity and how the local,
national and wider regional scales are able to be tied together
within Europe’s post-Cold War borders.},
 keywords = {Staatsgebiet; Geopolitik; Europe; Staatsangehörigkeit; territoriale Integrität; national territory; Staatsgrenze; Georgia; Russland; Georgien; national border; territorial integrity; Russia; Europa; citizenship; geopolitics}}