Endnote export

 

%T Der wirtschaftliche Politikwechsel in Rußland: Ursachen und Folgen
%A Götz, Roland
%P 6
%V 43/1998
%D 1998
%K Russische Föderation
%= 2009-01-27T10:37:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-47692
%X Rußland ist im Jahre 1998 in eine 'Schuldenfalle' geraten. Bei stagnierendem Sozialprodukt, einer Staatsverschuldung im Umfang der Hälfte des Bruttoinlandsprodukts, hohen Zinsen auf kurzfristige Staatsanleihen sowie einer niedrigen Steuererhebungsquote zeichnete sich Mitte 1998 ab, daß die Hälfte des föderalen Budgets nur für den Schuldendienst aufgebracht werden mußte. Da in- und ausländische Kredit- geber die Risiken dieser Konstellation erkannten, vermin- derten sie ihr Kreditengagement, zogen Kapital aus Rußland ab und setzten damit den Rubelkurs unter Druck. Die am 17.8.1998 erfolgte Abwertung des Rubels sowie die sie begleitenden Beschlüsse zum 'Einfrieren' der Staatsschulden entlasteten zunächst den Staatshaushalt, haben aber eine Bankenkrise und ein Emporschießen der Inflation zur Folge. Der reale Sektor der Wirtschaft ist unterschiedlich betroffen. Während importintensive Fertigungen einen Kostenanstieg erleiden, steigen die Absatzchancen für Unternehmen, die heimische Vorprodukte verarbeiten und den Importrückgang kompensieren können. Da die zurückgehenden Einfuhren von Lebensmitteln und Medikamenten durch Eigenproduktion nicht kurzfristig ersetzt werden können, sind Hilfen des Westens erforderlich. Diese sollten aber nicht mehr wie bisher als Kredite vergeben, sondern als nicht rückzahlbare Übertragungen gewährt werden, wobei sich die positiven Erfahrungen mit der Marshallplan-Hilfe nutzen lassen. (BIOst-Dok)
%G de
%9 research report
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info