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@book{ Mattes2015,
 title = {Islamistische Terrorgruppen in Nordafrika: trotz Bekämpfung immer mehr präsent},
 author = {Mattes, Hanspeter},
 year = {2015},
 series = {GIGA Focus Nahost},
 pages = {8},
 volume = {2},
 address = {Hamburg},
 publisher = {GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Nahost-Studien},
 issn = {1862-3611},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-430611},
 abstract = {Am 16. Februar 2015 zeigte die islamistische Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) in einem Video die Enthauptung von 21 koptischen Arbeitsmigranten aus Ägypten, die zuvor in der zentrallibyschen Region Sirt entführt worden waren. Dringlicher denn je belegt dieser Vorfall, dass die nordafrikanischen Staaten ihre Maßnahmen gegen den Jihadismus verstärken müssen.

Die Terrorgruppe IS ist zwar die jüngste, aber längst nicht einzige Gruppe, die in Nordafrika bewaffnet für eine islamistische Gesellschaftsordnung kämpft. Seit 2011 breiten sich dort gewaltbereite islamistische Gruppen aus: Im tunesischen Jebel Chaambi sind jihadistische Gruppen aktiv, im September 2014 ermordete der algerische IS-Ableger Jund al-Khilafa den französischen Bergführer Gourdel, und in Libyen expandiert der "Islamische Staat".

    Gewaltbereite islamistische Gruppen stellen in allen Maghreb-Staaten seit den 1990er Jahren eine Herausforderung dar, auf die die Staatsführungen je nach ideologischer Ausrichtung und Kontext unterschiedlich reagierten: mal mit massiver Repression gegen bewaffnete Aufständische (wie in Algerien, Libyen in den 1990er Jahren), mal mit Komplizenschaft wie die Ennahda-Regierung in Tunesien 2012-2014.

    Die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung gewalttätiger Islamisten sind unter dem Eindruck der massiven Rekrutierung von Kämpfern für den IS in Syrien und Irak und von IS-Gewaltakten in Nordafrika signifikant ausgeweitet worden. Neben rein sicherheitspolitischen Maßnahmen gab es gesetzgeberische und religionspolitische Initiativen.

    Allerdings muss der bislang dominierende sicherheitspolitische Ansatz zwingend durch entwicklungs- und arbeitsmarktpolitische Reformen ergänzt werden, um eine langfristige Deradikalisierung zu ermöglichen. Diese bilden bislang das schwächste Glied in der Kette der Bekämpfungsmaßnahmen.

    Die Aktivitäten der gewaltbereiten islamistischen Gruppen belasten und verzögern die politischen Transformationsprozesse in Nordafrika oder unterbinden sie sogar wie im Fall Libyen.},
 keywords = {Libyen; Libya; Maghreb-Staat; Maghreb region; Nordafrika; North Africa; Terrorismus; terrorism; Islamismus; islamism; Terrorismusbekämpfung; fight against terrorism; Sicherheitspolitik; security policy; Religionspolitik; religious policy}}