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%T Computer: Leben oder Tod?
%A Kumbruck, Christel
%J Psychologie und Gesellschaftskritik
%N 2
%P 55-66
%V 15
%D 1991
%= 2012-03-26T15:40:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-290454
%X Die Vorstellung von der Lebendigkeit von Computern wird unter zwei Gesichtspunkten beleuchtet: Zunächst wird auf die Problematik der Thematisierung von Leben und Tod in der abendländischen Tradition eingegangen; im weiteren werden Anzeichen, daß hier ein Aufbruch zu verzeichnen ist, aufgezeigt. Dieser Aufbruch wird in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz gesehen. Gefragt wird, ob die durch die Künstliche Intelligenz evozierten Vorstellungen über 'beseelte' Maschinen eine neue Variante von Animismus darstellen. Gestützt wird diese Überlegung mit Forschungen von R. Spitz, der zeigt, daß die Vorstellung der eigenen Allmacht (von Kindern) und der Beseeltheit von Gegenständen mit nicht verarbeiteten Todeserfahrungen zusammenhängt. Diese 'Abwehr von Tod' wird in kybernetischen Theorien (Günther) aufgezeigt. 'Dem Leben in der Realität (zu dem die Unausweichlichkeit des Todes gehört) kann man durch den Spielprozeß ausweichen. Denn durch die Simulation im Alles-oder-Nichts-Spiel wird der Tod unwirklich und/oder berechen- bzw. beherrschbar. Doch der Preis ist ein Leben im Nicht-Leben auf dem Bildschirm.' Abschließend wird in Auseinandersetzung mit D. Dörner das Dilemma des Computereinsatzes darin gesehen, daß die Computertechnologie zu Irritationen auf Seiten der Bediener führt, 'die durch weitere technische Simulationen nicht sinnlich erfahrbarer werden, sondern sich wiederum im Kreis des Unwirklichen, in der Welt der Zeichen abspielen.' (ICD)
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info