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Paradoxe Kontinuitäten: die deutsche Russlandpolitik und die koalitionären Farbenlehren
Paradoxical continuities: German policy on Russia and coalitionary color theories
[working paper]
Corporate Editor
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
Abstract 'Die deutsch-russischen Beziehungen sind über die letzten beiden Jahrzehnte einem kontinuierlichen Muster gefolgt, ungeachtet aller Regierungswechsel. Während die Oppositionsparteien der jeweiligen Regierung 'Saunafreundschaften' oder einen 'Schmusekurs' vorwarfen und im Fall der Regierungsübernahme... view more
'Die deutsch-russischen Beziehungen sind über die letzten beiden Jahrzehnte einem kontinuierlichen Muster gefolgt, ungeachtet aller Regierungswechsel. Während die Oppositionsparteien der jeweiligen Regierung 'Saunafreundschaften' oder einen 'Schmusekurs' vorwarfen und im Fall der Regierungsübernahme grundlegende Änderungen ankündigten, stellte sich zwischen den Regierungsspitzen immer wieder innerhalb kurzer Zeit Harmonie und Freundschaft ein. Dies galt für das Duo Kohl/Jelzin ebenso wie für Schröder und Putin. Und auch Angela Merkel betonte nun bei ihrem Antrittsbesuch in Moskau, sie wolle außenpolitische Kontinuität. Der Autor untersucht im vorliegenden HSFK-Report die Gründe für diese nachhaltige Annäherung nach dem Kalten Krieg. Nach seinem Befund erlauben die deutschen Interessen kaum eine Alternative zur Pflege der guten Beziehungen, auch wenn diese vordergründig mit dem deutschen Selbstverständnis als 'Zivilmacht' kontrastieren. Dabei stehen wirtschaftliche Interessen im Mittelpunkt, doch legt auch das sicherheitspolitische Interesse an Stabilität in Russland und Europa eine Kooperation nahe. Differenzen in Bezug auf die demokratischen Werte, wie sie etwa im Tschetschenien-Konflikt deutlich werden oder bei der zunehmenden Beschränkung der Pressefreiheit in Russland, stören zwar dessen Bild in der deutschen Öffentlichkeit, hatten bislang aber keinen nennenswerten Einfluss auf die 'strategische Partnerschaft' beider Länder. Es bleibt jedoch eine Dissonanz, da in der öffentlichen Meinung bei nahezu jeder Gelegenheit antirussische Reflexe aufleben, die durchaus Störfeuer in den deutsch-russischen Beziehungen darstellen. Hier ruht das absehbar größte Risiko für die Kontinuität der Beziehungen.' (Autorenreferat)... view less
Keywords
bilateral relations; international relations; post-socialist country; foreign policy; sustainability; international trade policy; public opinion; Federal Republic of Germany; the public; Russia; historical development; friendship; security policy; Europe; democratization; freedom of the press; cooperation; international economics; USSR successor state
Classification
International Relations, International Politics, Foreign Affairs, Development Policy
Peace and Conflict Research, International Conflicts, Security Policy
Method
descriptive study
Document language
German
Publication Year
2005
City
Frankfurt am Main
Page/Pages
III,44 p.
Series
HSFK-Report, 12/2005
ISBN
3-937829-25-3
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications