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%T Behinderte Menschen als Objekte der Sterbehilfe-Diskussion
%A Sierck, Udo
%J Psychologie und Gesellschaftskritik
%N 1/2
%P 135-148
%V 12
%D 1988
%= 2011-05-03T15:27:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-249150
%X In dem Beitrag wird herausgearbeitet, welche Risiken und Gefahren in einer Sterbehilfe liegen, zu deren Exekution den Ärzten das soziale Mandat übertragen werden soll. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die aktuelle Debatte um die aktive Sterbehilfe, in der es um die Veränderung des Paragraphen 216 StGB geht, der die Tötung auf Verlangen mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft. Um die Auseinandersetzung zwischen Sterbehilfebefürwortern und -gegnern zu verstehen, werden historische Vorgänge und Parallelen aufgezeigt und diskutiert. Die Entwicklung vom Recht auf Sterbehilfe zur 'berechtigten Massentötung' wird nachgezeichnet. Das Euthanasie-Programm der Nationalsozialisten wird betrachtet. Es wird gezeigt, wie geschickt die individuelle Sterbehilfe mit dem bevorstehenden bürokratisch-technischen Massenmord verbunden wurde. Dann wird gefragt, ob Euthanasie heute wieder hoffähig geworden ist. Entsprechende Ansätze, u. a. von dem Arzt Prof. Hackethal, werden dargestellt. Die Widerstände seitens der Behindertenverbände werden begründet. Anhand von Umfrageergebnissen wird klargemacht, daß ein Lebensunwert-Denken nach wie vor existiert. Insgesamt wird deutlich, daß Außenstehende bei einer Auseinandersetzung mit dem Sterben statt auf Unterstützung auf mitleidsvolle Reaktionen verfallen, um der anscheinend trostlosen Situation zu entkommen. Abschließend wird das von den Verfechtern der Sterbehilfekampagne vertretene Recht auf Selbstbestimmung auch über den Tod problematisiert, weil es ein Selbstbestimmungsrecht gerade für behinderte und alte Menschen nicht gibt. (RW)
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info