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@incollection{ Stempfhuber2008,
 title = {Authentische Gefühle und käufliche Körper: zur Diskussion um Freiwilligkeit am Beispiel von 'sex work'},
 author = {Stempfhuber, Martin},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2008},
 booktitle = {Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2},
 pages = {5063-5071},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {978-3-593-38440-5},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-154338},
 abstract = {"Die Soziologie der Intimität hat es mit dem Thema der Autonomie an zwei prominenten Stellen zu tun. Zum einen herrscht Einigkeit darüber, dass die moderne Autonomisierung von Intimbeziehungen und ihr damit verbundener Verlust an sozialem Außenhalt die Codierung von Intimität vor eine historisch neue Problemlage stellt. Zum anderen betont vor allem die individualisierungstheoretische Forschung, dass im Zuge dieser Umstellung auf funktionale Differenzierung auch aus der Binnenperspektive der Partner deren jeweiliges autonomes Handeln und Entscheiden zur conditio sine qua non von Intimbeziehungen werden. Historisch lässt sich hier - etwa im Hinblick auf die Eigengründung der Ehe durch autonom Liebende, die Rolle der Entscheidungsfähigkeit der Frau und die Stabilität von Paarbeziehungen - ein früher Fall beobachten, in dem die Bezugnahme auf den autonomen Willen von Personen eine zentrale Rolle für die Herausbildung einer der funktionalen Differenzierung angemessenen Semantik - hier die der romantischen Liebe - begleitet. Augenfällig wird die Wirkmächtigkeit dieser doppelten Normativität der Autonomie im Feld der Intimität insbesondere dann, wenn ihre Rolle prekär zu werden droht. In der aktuellen Debatte über den rechtlichen, politischen und ethischen Umgang mit sex work kommt der Diskursikone der Autonomie eine strukturbildende Funktion zu. Zentral ist auch hier nicht mehr allein die Frage nach der relativen Autonomie eines spezifischen Feldes: 'Geld oder Liebe?' Mehr und mehr treten Fragen nach der Freiwilligkeit, der Verfügungsgewalt über den eigenen Körper und der Autonomie der sex worker selbst in den Mittelpunkt des Interesses. Im Vergleich mit anderen Bereichen des Arbeitsmarkts lässt die Plausibilität dieser Fragen Rückschlüsse auf die (prekäre) Eigendynamik des spezifischen Feldes der Intimität zu. Diskursanalytisch lassen sich darüber hinaus die Naturwüchsigkeit des Konzeptes der Autonomie hinterfragen und seine problematischen und problemlösenden Effekte in einer mehrfach codierten Gesellschaft sichtbar machen." (Autorenreferat)},
 keywords = {Codierung; sociology; soziologische Theorie; role; historische Entwicklung; individualization; Gesellschaft; Frau; society; Ethik; sexuality; coding; Sexualität; autonomy; love; historical development; Intimität; Soziologie; Entscheidungsspielraum; sociological theory; body; Semantik; Körper; decision making leeway; labor market; Arbeitsmarkt; Ehe; marriage; semantics; Individualisierung; funktionale Differenzierung; prostitution; functional differentiation; Prostitution; woman; intimacy; Liebe; Rolle; ethics; Autonomie}}