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%T Handelt der Leib? Zum Verhältnis von Handlungstheorie und "Practice Turn"
%A Bongaerts, Gregor
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 5908-5915
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:21:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-153687
%X "Unter dem Titel 'Practice Turn' wird zurzeit eine theoretische Perspektive diskutiert, die einen Bruch mit den traditionellen soziologischen Handlungs- und Strukturtheorien markieren soll. Bislang wird durch die Summierung von vergleichbaren Kategorien für so verschiedene Theorien wie denen von Giddens, Bourdieu, Latour, de Certeau u.a. eine Konvergenzperspektive konstruiert. Neben einer Hinwendung zu implizitem Wissen, der Tätigkeit im Vollzug, Kreativität, Körperlichkeit, Materialität und Kontextualisierung sozialer Praktiken findet sich in den Systematisierungsversuchen eine mehr oder minder explizite Abwendung vor allem von der auf Max Weber zurückgehenden handlungstheoretischen Tradition. Die Definition von Handeln und Handlung durch den subjektiv damit verbundenen Sinn, die Frage nach der Einheit der Handlung und die scheinbare Präferenz für Zweckrationalität, zumindest aber Zweckorientierung werden den Kategorien der praxistheoretischen Perspektive entgegengesetzt. Damit wird auch die phänomenologische Handlungstheorie mit ihrem Theoriebezug zu Weber einerseits und ihrer bewusstseinsphilosophischen Tradition andererseits durch die Fokussierung von präreflexiven und maßgeblich körperlich-materiellen sozialen Praktiken herausgefordert. Der Verfasser wird am Beispiel der Handlungstheorie von Alfred Schütz Möglichkeiten und Probleme einer phänomenologischen Rekonstruktion der praxistheoretischen Perspektive diskutieren. Kritisch wird dabei in den Blick geraten, dass Schütz' Begriffsinstrumentarium zwar nicht ohne eine leibphänomenologisch angeleitete Umstellungen des Sinnbegriffs leiblich-körperliches Verhalten als präreflexiv sinnhaft erfassen kann, aber dass seine Handlungstheorie dennoch Grundbegriffe bereitstellt, die den Einsichten und Intuitionen der praxistheoretischen Perspektive ein phänomenologisch geklärtes Fundament liefern können. Die zeittheoretische Unterscheidung von Handeln und Handlung erscheint dabei als geeigneter Ausgangspunkt zur phänomenologischen Rekonstruktion des Verhältnisses von bewusstem Handeln und präreflexivem leiblichen Lernen." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info