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%T EU heißt - was? Historische und aktuelle 'frames' in polnischen und deutschen Europa-Diskursen
%A Bücker, Nicola
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 2215-2227
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:15:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-152074
%X "Die Europäische Union wächst, sowohl geographisch als auch in ihrem Einfluss auf das alltägliche Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger. Gleichzeitig sind letztere immer weniger bereit, dem von Brüssel vorgegebenen Weg der europäischen Integration unhinterfragt zu folgen, wie die im vergangenen Jahr gescheiterten Referenda zur EU-Verfassung in den Niederlanden und in Frankreich eindrucksvoll demonstriert haben. Der häufig zitierte 'permissive consensus' (Lindberg/ Scheingold 1970), der eine weitgehend freundlich-desinteressierte europäische Öffentlichkeit beschreibt, ist aufgebrochen, während gleichzeitig das Volk über das Europäische Parlament sowie über Referenda die EU-Politik immer stärker beeinflussen kann. Vor diesem Hintergrund gewinnen die Einstellungen der Menschen zur Europäischen Union eine wachsende Bedeutung. Über Erwartungen, Hoffnungen oder Kritikpunkte, welche die Bürger mit der EU verbinden, ist allerdings jenseits allgemeiner Umfragen wie dem Eurobarometer wenig bekannt. Dies gilt vor allem hinsichtlich der neuen Mitgliedstaaten, deren Gesellschaften durch die jahrzehntelange Herrschaft kommunistischer Parteien sowie durch die rasanten Transformationsprozesse der letzten 16 Jahre nachhaltig geprägt wurden. In Ergänzung zu den vorwiegend quantitativen Studien über die öffentliche Meinung zur EU stellt dieses paper die wichtigsten Ergebnisse aus 46 qualitativen Interviews vor, die im Sommer 2005 mit Angehörigen verschiedener sozioökonomischer Schichten in Ostdeutschland und Polen zum Thema Europäische Union und Europa geführt wurden. Der Studie liegt die Annahme zugrunde, dass unterschiedliche öffentliche EU- und Europa-Diskurse auch zu unterschiedlichen Wahrnehmungen oder 'frames' (Goffman 1986) der Europäischen Union innerhalb der jeweiligen Bevölkerung führen, wodurch auch die erstaunlich stabilen nationalen Differenzen hinsichtlich der öffentlichen Unterstützung der EG und später der EU erklärt werden könnten. Die qualitativen Interviews bestätigen zum einen die Annahme, dass sich die unterschiedlichen historischen wie aktuellen Diskurse in Deutschland und in Polen in den Aussagen der Befragten widerspiegeln. Zum anderen geben sie auch Auskunft über die konkreten politischen Erwartungen, die der 'ganz normale Bürger' an die Europäische Union hat." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info