Bibtex export

 

@incollection{ Kocyba2006,
 title = {Paradoxien subjektivierter Arbeit und die Probleme der Kritik},
 author = {Kocyba, Hermann and Voswinkel, Stephan},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2006},
 booktitle = {Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2},
 pages = {3766-3774},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {3-593-37887-6},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-142557},
 abstract = {"Auch wenn der Fordismus die sinnhafte Identifikation der Beschäftigten mit ihrer Arbeit und damit die Möglichkeit, Arbeit als Quelle sozialer Anerkennung zu erfahren, weithin verunmöglichte, so bot er ihnen doch mit sozialen Standards und Regulierungen einen Status im Rahmen eines 'industrial citizenship' (T.H. Marshall). Mit der Krise des Fordismus lässt sich nun ein Prozess der 'Subjektivierung von Arbeit' konstatieren, in dem sich gesteigerte Ansprüche auf Selbstverwirklichung und Autonomie in der Arbeit auf widersprüchliche Weise mit Anforderungen der Unternehmen auf Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Arbeitenden bei der Erreichung ergebnisbezogener, oft marktorientiert formulierter Zielvorgaben verbinden. Die Beziehung von Anspruch und Anforderung der Selbstverantwortung in dieser doppelt subjektivierten Arbeit kann man dann als paradox beschreiben, wenn Selbstverwirklichung vom Unternehmen gefordert und das Erreichen extern gesetzter Ziele als Erfolg selbstbestimmten Arbeitens verstanden wird. Eine zweite Paradoxie kann man mit Boltanski/ Chiapello darin sehen, dass dieser Prozess als Reaktion auf die 'Artisten'-Kritik an entfremdeter Arbeit begriffen werden kann, in der Ansprüche auf Autonomie auf Kosten sozialer Ansprüche realisiert werden und damit den diese Autonomieansprüche sichernden sozialen Standards die Legitimation entzogen wird. Hiermit wird das soziale Fundament der Freiheit zur Selbstverwirklichung in Frage gestellt. In der projektorientierten Polis Boltanski/ Chiapellos muss die 'employability' der Netzakteure immer wieder neu hergestellt und durch den erfolgreichen Übergang von Projekt zu Projekt nachgewiesen werden. Die Re-Inklusion ist begründungspflichtig, nicht mehr die Entlassung als Exklusion. Inklusion und Exklusion werden entnormativiert und zugleich neben dem Problem des 'Netzopportunisten' zum zentralen Thema der 'Netzgerechtigkeit'. Leistungsorientierung und Selbstverwirklichung stützen sich auf Kontingenz und Erfolgszwang - eine dritte Paradoxie. Wenn Paradoxien im Kern deutlich machen, dass normative Fortschritte ohne ihre Schattenseiten nicht zu erzielen sind, dann scheint dies jeder Kritik notwendig eine melancholische Färbung zu verleihen. Wenn Kritik letztlich die Erneuerung des Kapitalismus initiiert, stellt sich die Frage nach der sozialen Bedeutung der Kritik neu. Bleibt nach der dämonisierenden Kritik des 'universellen Verblendungszusammenhangs' nurmehr eine funktionalistische 'Soziologie der Kritik'?" (Autorenreferat)},
 keywords = {self-realization; Selbstverwirklichung; social recognition; Arbeit; capitalism; Fordismus; Kapitalismus; subjectivity; Selbstorganisation; Subjektivität; autonomy; fordism; labor; Unternehmen; world of work; Arbeitswelt; Selbstverantwortung; self-responsibility; job performance; soziale Anerkennung; market orientation; enterprise; self-organization; Arbeitsleistung; Autonomie; Marktorientierung}}