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@incollection{ Stojanov1996,
 title = {Zu einer vernachlässigten Dimension postsozialistischer Transformation: (Re-)Modernisierung als Fremdheitsverhältnis},
 author = {Stojanov, Christo and Sandmayer, Stefan},
 editor = {Clausen, Lars},
 year = {1996},
 booktitle = {Gesellschaften im Umbruch: Verhandlungen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Halle an der Saale 1995},
 pages = {229-244},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {3-593-35437-3},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-140688},
 abstract = {"Bei der Entstehung der neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung in den postsozialistischen Ländern handelt es sich um die Umverteilung von Reichtum, der in der Gewalt des Staates war. Lediglich durch diese Umverteilung ist die Entstehung der neuen Eliten möglich. Deshalb stehen die Umgestaltungsmuster betrieblicher Sozialorganisation einerseits und ihre Auswirkungen auf die o.a. Umverteilung andererseits im Mittelpunkt unseres Forschungsinteresses. In einer von der Volkswagen-Stiftung geförderten empirischen Studie zu den betrieblichen Transformationsmustern in Polen, Ungarn und Bulgarien sind wir u.a. diesen Fragen nachgegangen. Interviewt wurden über 100 Vertreter der Unternehmensleitungen und der Interessenvertretungen der Beschäftigten in zwei Wellen(1993 und 1994). Nicht die offizielle Übertragung der Eigentumsrechte ist der ausschlaggebende Mechanismus der Umwandlung der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, sondern - so die hier vertretene These - die schleichende Diffusion des staatlichen und des privaten Eigentums. Die offiziellen Formen der Privatisierung (die u.E. eine relativ marginale Rolle im Transformationsprozeß spielen) legalisieren entweder die bereits erfolgten Umverteilungsprozesse oder bereiten die weitere Konzentration des Eigentums in den sich in einer Konsolidierungsphase befindenden Zentren der ökonomischen Macht vor. Da das private Kapital überwiegend als Handelskapital fungiert, erfolgt dieser Prozeß in erster Linie durch die 'Kolonisierung' der Beziehungen der Unternehmen zu der relevanten Umwelt (Lieferungen, Kreditierung, Absatz usw.). Die primäre Akkumulation des Kapitals in den postsozialistischen Gesellschaften vollzieht sich vor allem durch den Transfer von Mehrwert, der in staatlichen Unternehmen hergestellt worden ist, in den privaten Sektor. Der Verlauf dieses Prozesses hängt im wesentlichen von den Mustern der innenorganisatorischen Integration ab. Wenn diese auch dem Modell des 'Clans' entsprechen, d.h. auf Vergemeinschaftung basieren und Vertrauensbeziehungen darstellen, werden eine 'Rückendeckung' durch die Belegschaft und dadurch Handlungsfreiräume für die postsozialistische 'Revolution der Manager' gewährleistet. Wenn - im Gegenteil - formale Macht das ausschlaggebende Integrationsmedium darstellt (Manchester-Kapitalismus, geraten die Manager unter Legitimationsdruck. Die daraus resultierende öffentliche Problematisierung der Beziehungen des Unternehmens zu den Kooperationspartnern stellt eine Bedrohung für die Handlungsfähigkeit des Manager-Clans dar mit allen daraus folgenden personellen und organisatorischen Konsequenzen. Die vorliegenden Forschungsergebnisse bilden eine Grundlage für die Diskussion über die Chancen des Clan-Modells in den postsozialistischen Gesellschaften und können von paradigmatischer Bedeutung für die organisationssoziologische Transformationsforschung sein." (Autorenreferat)},
 keywords = {postkommunistische Gesellschaft; post-communist society; sozialer Wandel; transformation; modernization; Elite; Transformation; Eastern Europe; social change; Modernisierung; Osteuropa; elite}}