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Vertrauen zu Institutionen
Trust in institutions
[collection article]
Corporate Editor
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "Verhaltenserwartungen, deren Verwirklichung nicht kontrollierbar ist, bedürfen der Vertrauensbildung. Die Vertrauensvermutung stützt die Stabilität der Erwartung und schützt vor der Enttäuschungsangst. Vertrauen überbrückt Unsicherheit. 'Moralvertrauen' zu Personen stützt sich auf beobachtete Indik... view more
"Verhaltenserwartungen, deren Verwirklichung nicht kontrollierbar ist, bedürfen der Vertrauensbildung. Die Vertrauensvermutung stützt die Stabilität der Erwartung und schützt vor der Enttäuschungsangst. Vertrauen überbrückt Unsicherheit. 'Moralvertrauen' zu Personen stützt sich auf beobachtete Indikatoren, die das Vertrauen bestärken, rationalisiert Enttäuschungen und löst kognitive Dissonanzen im Sinne der Selbstbestätigung. Vertrauensbildung ist insofern ein reflexiver Prozeß der Wahrnehmungsselektion. Vertrauen zu Institutionen unterscheidet sich von Vertrauen zu Personen. Es ist abstrakter und indirekter, bezieht sich auf 'Systemeigenschaften'. Über welche Systemeigenschaften bildet sich Institutionenvertrauen? Welche Indikatoren dienen der Bestätigung der Vertrauensvermutung? Der Analyse liegt ein Institutionenverständnis zugrunde, das die Übertragung normativer Leitideen in handlungsbestimmende Orientierungen thematisiert. Die Homogenisierung von Erwartungen und normativem Selbstanspruch der Institutionen einerseits und die je kontextspezifische Symmetrie von Beobachtungsselektion und Institutionenperformanz andererseits sollen als Grundlagen für eine Vertrauensbildung zu Institutionen gelten. Für Vertrauensverlust wird insbesondere die Wahmehmung von unbearbeiteten Kontingenzen der institutionellen Differenzierung herausgearbeitet. Die anwendungsbezogenen Beispiele werden aus dem Institutionalisierungsprozeß der Europäischen Union mit noch nicht gewonnenem 'Systemvertrauen' und verlorenem 'Moralvertrauen' gewählt." (Autorenreferat)... view less
Keywords
EU; institution; national state; process; action orientation; institutionalization; confidence
Classification
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
Method
descriptive study
Collection Title
Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996
Editor
Hradil, Stefan
Conference
28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration. Die Zukunft moderner Gesellschaften". Dresden, 1996
Document language
German
Publication Year
1997
Publisher
Campus Verl.
City
Frankfurt am Main
Page/Pages
p. 283-293
ISBN
3-593-35852-2
Status
Published Version; reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications