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%T Inklusion/ Exklusion und die Theorie der Weltgesellschaft
%A Stichweh, Rudolf
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 601-607
%D 1997
%I Westdt. Verl.
%@ 3-531-12878-7
%= 2010-10-01T14:21:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-138363
%X "Verschiedentlich findet sich die These, die Unterscheidung Inklusion/ Exklusion bezeichne in der Gegenwart die Primärdifferenzierung des Gesellschaftssystems, die sich vor die funktionale Differenzierung schiebt. Die Unterscheidung von Inklusionsbereich und Exklusionsbereich ist dann für die Gesellschaft fundamentaler als die der Funktionssysteme voneinander, weil diese letztere nur innerhalb des Inklusionsbereichs relevant wird. An dieser These, gerade auch in den Formulierungen, die ihr Luhmann gibt, fällt auf, daß sie eine Pluralität von Gesellschaftssystemen unterstellt, eine Mehrzahl von Ländern, wie es selbst bei Luhmann heißt. Das ist inkompatibel mit der Behauptung, die Gesellschaft der Gegenwart sei eine Weltgesellschaft die auf der Basis kommunikativer Erreichbarkeit zu einem System zusammengeschlossen wird. Die erste Aufgabe des Beitrags wird sein, diese Inkonsistenz zu prüfen. Wie lassen sich die unbestreitbaren Befunde, die auf Exklusion hindeuten (banlieues, favelas, zunehmende Obdachlosigkeit, die massenhafte Einschließung von Bevölkerungsanteilen in Straflager und Gefängnisse, die Wahrscheinlichkeit von Genozid, Formen der Ausgrenzung alter Menschen), mit den ihrerseits empirisch aufdringlichen und theoretisch zwingenden Befunden vereinbaren, die auf Globalisierung der Funktionssysteme und die Emergenz eines Systems der Weltgesellschaft hindeuten? Exklusionsbereiche scheinen eher 'schwarze Löcher' im System der Weltgesellschaft zu sein, die Energie von außen absorbieren, aber nicht an Rückwirkungen zu erkennen sind, die sie auf ihre gesellschaftliche Umwelt ausüben. Die These einer Primärdifferenzierung des Gesellschaftssystems trifft diese Sachverhalte nicht. Ist einer der kausal relevanten Hintergründe von Exklusion eine Deterritorialisierung des Staates? Welche Rolle spielt die Schwächung des Wohlfahrtsstaats für die Exklusion? Weiter ist zu prüfen, wie vollständig der Ausschluß ist. Gibt es globale Vernetzungen unter den Exklusionsbereichen? Wichtig scheint eine Theorie der Dynamiken der Inklusion und der Dynamiken der Exklusion, die prozessuale Sequenzen von Funktionssystemen zu finden versucht, die von der Art sind, daß man charakteristische Ausgangspunkte für Prozesse der Inklusion und der Exklusion findet. Schließlich ist zu fragen, welche Funktionssysteme als Instanzen residualer Vernetzung auch in Exklusionsbereichen fungieren. Führt von diesen residualen Vernetzungen eine Dynamik zurück in die Inklusionsbereiche?" (Autorenreferat)
%C DEU
%C Opladen
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info