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@incollection{ Eder1986,
 title = {Der permanente Gesellschaftsvertrag: zur kollektiven Konstruktion einer sozialen Ordnung},
 author = {Eder, Klaus},
 editor = {Kern, Lucian and Müller, Hans-Peter},
 year = {1986},
 booktitle = {Gerechtigkeit, Diskurs oder Markt? : die neuen Ansätze in der Vertragstheorie},
 pages = {67-81},
 address = {Opladen},
 publisher = {Westdt. Verl.},
 isbn = {3-531-11788-2},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-15465},
 abstract = {Die Vertragsmetapher kennt seit dem Beginn des vertragstheoretischen Denkens zwei konkurrierende Ausdeutungen. In der einen Deutung schlieβen freie Individuen einen Vertrag, um ihre "Interessen" verfolgen zu können. Der Vertrag ist Mittel zum Zweck der Begrenzung irrationaler Leidenschaften. In der anderen Deutung schlieβen freie Individuen miteinander einen Vertrag, um die irrationalen "Leidenschaften", zu denen auch die Habsucht, also die "Interessen" gehören, in ein kollektives Gut (Ordnung, Gerechtigkeit, Frieden) zu transformieren. Der Vertrag ist Mittel zum Zweck der Einigung auf gemeinsam geteilte Normen zur Begrenzung der Leidenschaften. Je nachdem, wie die Zwecke definiert werden, erhält die Vertragsmetapher also unterschiedliche Bedeutungen. Daraus ergeben sich kontradiktorische Handlungslogiken. Der Vertrag, mit dem konkurrierende Interessen koordiniert werden, folgt der Logik strategischen Handelns. Der Vertrag, der Leidenschaften (einschlieβlich der Interessen) koordiniert, folgt der Logik moralischen Handelns. Im ersten Fall geht es um Rechte (insbes. Eigentumsrechte), im zweiten Falle um moralische Prinzipien. Die Differenz dieser beiden Traditionen vertragstheoretischen Denkens reproduziert sich in der jüngsten Renaissance der Vertragstheorien in den Sozialwissenschaften. Die Wiederaufnahme der alten vertragstheoretischen Diskussion hat die Kategorien dieser beiden Deutungstraditionen modernisiert. Die alten Metaphern des Interesses und der Leidenschaft werden durch die Begriffe des rationalen Handelns bzw. des kommunikativen Handelns ersetzt. Die Vertragsmetapher wird auf die Logik der "rational choice" oder der "kommunikativen Einigung" gegründet.},
 keywords = {Theorie; Lernprozess; Rawls, J.; Individuum; Gemeinschaft; contrat social; Handlungstheorie; communicative action; Gesellschaftsordnung; action theory; Vertrag; Rawls, J.; individual; social structure; learning process; theory; Recht; contract; law; Contrat Social; kommunikatives Handeln; community}}