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[final report]

dc.contributor.authorNiens, Christinede
dc.date.accessioned2025-09-01T13:16:03Z
dc.date.available2025-09-01T13:16:03Z
dc.date.issued2025de
dc.identifier.urihttps://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/104657
dc.description.abstractIn der Landwirtschaft werden zwischen 80% und 90% der pflegebedürftigen Menschen im häuslichen Umfeld versorgt. Meist sind es die Frauen auf den Betrieben, die die Pflege übernehmen. Aus der allgemeinen Pflegeforschung ist bekannt, dass die informelle Pflege Angehöriger mit erheblichen Belastungen verbunden sein kann. Dieser Befund ist jedoch aufgrund von milieuspezifischen Besonderheiten (hohe Bedeutung von Generationenkonflikten und Generationensolidarität, Pflegeklausel im Hofübergabevertrag) nicht ohne weiteres auf die Landwirtschaft übertragbar. In dieser Studie wurden die Belastungen und die Bearbeitung einer informellen Pflegetätigkeit auf landwirtschaftlichen Betrieben mittels Biographischer Fallrekonstruktion analysiert. Insgesamt konnten sechs Typen Pflegender rekonstruiert werden, darunter auch eine männliche Pflegeperson und zusätzlich der kontrastive Fall einer Nebenerwerbslandwirtin, die die Pflege ablehnt. Die Fallauswahl erfolgte nach dem maximal kontrastiven Vergleich. Zu den Typen pflegender Frauen gehören u.a. "Die unfreiwillig Pflegende und Erstarkte", "Die semiprofessionelle scheinbar unbelastete Opportunistin" und die "Pflegeperson aus Demut und Leidenschaft". Ein Landwirt verkörpert den Typus "Pflegender zu Pandemiebedingungen zwischen formaler Pflichterfüllung und Freiwilligkeit". Es wurde deutlich, dass nicht nur die empfundenen Belastungen ausschlaggebend dafür sind, ob die informelle Pflege fortgesetzt oder wieder aufgegeben wird, sondern dass weitere lebensgeschichtliche Erfahrung hierfür eine wichtige Rolle spielen. So führt das Durchlaufen eines Professionalisierungsprozesses nach Aufgabe einer außerbetrieblichen Berufstätigkeit dazu, dass die Pflege trotz hoher Belastungen fortgesetzt wird. Das Pflegegeld wird hierbei als Einkommen betrachtet und die Pflege wird zu einem Ersatzberuf, in dem Belastungen eher toleriert werden, ähnlich wie bei einer Erwerbstätigkeit. Anderen Pflegepersonen gelingt hingegen nach Wiederaufnahme einer außerbetrieblichen Berufstätigkeit die Emanzipation von den Erwartungen der Familie und die Niederlegung der Pflegeverantwortung, nachdem ein jahrelang bestehendes Machtungleichgewicht die unfreiwillige Übernahme zunächst forciert hatte. Die Rekonstruktionen legen zudem offen, dass sich nicht nur die Wahrnehmung und Bearbeitung der Pflegeaufgabe zwischen den einzelnen Typen Pflegender unterscheiden, sondern dass es auch biographische Konstellationen gibt, die bewirken, dass es Frauen in der Landwirtschaft schwerfällt, pflegebedingte Belastungen offen einzugestehen. Nicht jede Frau, die angibt unbelastet zu sein, ist dies auch. Dieser Befund regt zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den Methoden zur Messung pflegebedingter Belastungen an und kann ein Hinweis auf eine "Dunkelziffer" belasteter Pflegepersonen in der Landwirtschaft sein.de
dc.languagedede
dc.subject.ddcSoziologie, Anthropologiede
dc.subject.ddcSociology & anthropologyen
dc.subject.otherinformelle Pflege; Generationenbeziehungende
dc.titleBelastungen pflegender Landwirtinnen - Eine rekonstruktive Analyse im biographischen Kontextde
dc.description.reviewbegutachtetde
dc.description.reviewrevieweden
dc.publisher.countryDEUde
dc.subject.classozFamiliensoziologie, Sexualsoziologiede
dc.subject.classozFamily Sociology, Sociology of Sexual Behavioren
dc.subject.classozAgrarsoziologiede
dc.subject.classozRural Sociologyen
dc.subject.thesozLandwirtschaftde
dc.subject.thesozagricultureen
dc.subject.thesozGenerationenverhältnisde
dc.subject.thesozIntergenerational relationsen
dc.subject.thesozhäusliche Pflegede
dc.subject.thesozhome careen
dc.subject.thesozFamilienangehörigerde
dc.subject.thesozfamily memberen
dc.subject.thesozBelastungde
dc.subject.thesozstressen
dc.subject.thesozgeschlechtsspezifische Faktorende
dc.subject.thesozgender-specific factorsen
dc.subject.thesozBiographiede
dc.subject.thesozbiographyen
dc.subject.thesozFallrekonstruktionde
dc.subject.thesozcase reconstructionen
dc.identifier.urnurn:nbn:de:0168-ssoar-104657-8
dc.rights.licenceCreative Commons - Namensnennung 1.0de
dc.rights.licenceCreative Commons - Attribution 1.0en
internal.statusformal und inhaltlich fertig erschlossende
internal.identifier.thesoz10034547
internal.identifier.thesoz10045001
internal.identifier.thesoz10035232
internal.identifier.thesoz10043242
internal.identifier.thesoz10036143
internal.identifier.thesoz10045237
internal.identifier.thesoz10035940
internal.identifier.thesoz10079375
dc.type.stockmonographde
dc.type.documentAbschlussberichtde
dc.type.documentfinal reporten
dc.source.pageinfo12de
internal.identifier.classoz10209
internal.identifier.classoz10212
internal.identifier.document1
internal.identifier.ddc301
dc.description.pubstatusErstveröffentlichungde
dc.description.pubstatusPrimary Publicationen
internal.identifier.licence13
internal.identifier.pubstatus5
internal.identifier.review2
dc.subject.classhort10200de
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internal.pdf.wellformedtrue
internal.pdf.encryptedfalse
ssoar.licence.fundGefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468765305


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