Show simple item record

[conference paper]

dc.contributor.authorBeier, Frankde
dc.contributor.editorLessenich, Stephande
dc.date.accessioned2025-07-23T09:56:07Z
dc.date.available2025-07-23T09:56:07Z
dc.date.issued2017de
dc.identifier.issn2367-4504de
dc.identifier.urihttps://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/103974
dc.description.abstractDer Staatssozialismus der DDR war seinem Anspruch nach hoch integrativ. Sozial-, bildungs- und wirtschaftspolitische Maßnahmen sollten die mangelnde Legitimität des SED-Regimes kompensieren. Insb. Frauen profitierten im hohen Maße von der Bildungsexpansion, den sich ausweitenden Frauenrechten, den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, sowie dem Recht auf einen Arbeitsplatz. Zugleich blieben strukturelle Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen weiterhin bestehen. Zudem oszillierten diese sozial- und familienpolitischen Maßnahmen in einem für Diktaturen eigentümlichen Verhältnis von Zwang und Emanzipation. Das Lebenslaufregime der DDR ragte durch Wohnungspolitik, Bildungsdelegation, fiskalische Anreize (z.B. Kindergeld) und Steuerung der Berufswahl enorm in die Biografien hinein. Ausgrenzung und Integration bildeten ein dialektisches Zwillingspaar. So blieben trotz dieser integrativen Maßnahmen, verstärkt durch ein hoch affirmatives Bildungssystem, Republikflucht und ab Mitte der 70er-Jahre die Ausreisebewegung ein zentrales Problem des SED-Regimes, welches durch Verfolgung, Zersetzung und Inhaftierung handhabbar gemacht werden sollte. Doch wieso wirkten bei den Ausreisewilligen die integrativen Mechanismen des SED-Staates nicht und welche biographischen Konsequenzen hatten die Repressionsmaßnahmen des MfS? An Hand einer biographietheoretischen Studie, in der ehemalig politisch inhaftierte Frauen aus der DDR interviewt wurden, können einige zentrale Befunde konstatiert werden: (1) Desintegrationsprozesse aus dem sozialstaatlichen Sicherungssystem lassen sich in aktiven Ausstiegsbewegungen, akzidentellen Verlaufskurven und anomischen Schicksalsschlägen unterscheiden. (2) In den drei Formen lassen sich unterschiedliche Ausgrenzungs- und Desintegrationsprozesse konstatieren. (3) Reaktionen auf diese Ausgrenzungsmechanismen sind Wandlungsprozesse, die neue Selbst-Welt-Verhältnisse erzeugen, die mit einem radikalen Bruch der DDR-Gesellschaft einhergehen. Es ergibt sich daraus die möglicherweise kontraintuitive These, dass es gerade die Inflexibilität und Allgegenwärtigkeit der sozialistischen Integrationsmechanismen war, die den alternativlosen Integrationszwang zu einer paradoxen Form der Ausgrenzung machen konnte. Dies wäre anhand einiger Fallbeispiele, deren Typus als "Zusammenbruch der Normalbiographie" zu bezeichnen ist, zu zeigen.de
dc.languagedede
dc.subject.ddcGeschichtede
dc.subject.ddcHistoryen
dc.subject.otherLebenslaufregimede
dc.titleDie geschlossene Gesellschaft und ihre Feindinnen: Biographische Konstruktionen von politisch inhaftierten Frauen in der DDRde
dc.description.reviewbegutachtetde
dc.description.reviewrevieweden
dc.identifier.urlhttps://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2016/article/view/644/pdf_191de
dc.source.collectionGeschlossene Gesellschaften: Verhandlungen des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bamberg 2016de
dc.publisher.countryDEUde
dc.subject.classozSozialgeschichte, historische Sozialforschungde
dc.subject.classozSocial History, Historical Social Researchen
dc.subject.thesozBiographiede
dc.subject.thesozbiographyen
dc.subject.thesozDDRde
dc.subject.thesozGerman Democratic Republic (GDR)en
dc.subject.thesozFraude
dc.subject.thesozwomanen
dc.subject.thesozFreiheitsstrafede
dc.subject.thesozimprisonmenten
dc.subject.thesozpolitischer Gefangenerde
dc.subject.thesozpolitical prisoneren
dc.subject.thesozSozialismusde
dc.subject.thesozsocialismen
dc.subject.thesozIdeologiede
dc.subject.thesozideologyen
dc.subject.thesozSozialisationde
dc.subject.thesozsocializationen
dc.rights.licenceCreative Commons - Namensnennung, Nicht-kommerz. 4.0de
dc.rights.licenceCreative Commons - Attribution-NonCommercial 4.0en
internal.statusformal und inhaltlich fertig erschlossende
internal.identifier.thesoz10035940
internal.identifier.thesoz10040590
internal.identifier.thesoz10038633
internal.identifier.thesoz10044198
internal.identifier.thesoz10054925
internal.identifier.thesoz10040693
internal.identifier.thesoz10039894
internal.identifier.thesoz10038331
dc.type.stockincollectionde
dc.type.documentKonferenzbeitragde
dc.type.documentconference paperen
dc.type.documentSammelwerksbeitragde
dc.type.documentcollection articleen
internal.identifier.classoz30302
internal.identifier.document16
internal.identifier.document25
dc.contributor.corporateeditorDeutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
dc.source.conferenceKongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Geschlossene Gesellschaften"de
dc.event.cityBambergde
internal.identifier.corporateeditor71
internal.identifier.ddc900
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.21241/ssoar.103974
dc.date.conference2016de
dc.source.conferencenumber38de
dc.description.pubstatusVeröffentlichungsversionde
dc.description.pubstatusPublished Versionen
internal.identifier.licence32
internal.identifier.pubstatus1
internal.identifier.review2
internal.dda.referencehttps://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2016/oai@@oai:ojs.pkp.sfu.ca:article/644
ssoar.doi.registrationtruede


Files in this item

Thumbnail

This item appears in the following Collection(s)

Show simple item record