Human-Nonhuman Encounters in Psychiatric Care: Crossroads Between Sensory and Institutional Ethnography

Abstract

In this ethnographic study, I examine the intersections between human and nonhuman dimensions of care within psychiatric clinics in Switzerland. The research question was how institutional ethnography can help us understand the "hospital multiple" - a site where human and nonhuman elements converge in experiences of illness, care, and violence. Through a non-idealizing approach to caring encounters, I foreground the largely invisible experiences and marginalized perspectives within institutionalized care. Drawing on vignettes from the field, I explore insights and methodological approaches to tracing the ambivalences of care through sensory and nonhuman dimensions. I argue that sensory ethnography - specifically a focus on experiential atmospheres and collaboratively documented moving interviews - provides valuable tools for this endeavor. Institutional ethnographies of the hospital multiple open creative pathways to analyze both interlocutors' embodied knowledge and the broader power structures underpinning institutions.

In meiner ethnografischen Feldforschung in psychiatrischen Kliniken in der Schweiz untersuchte ich, welche menschlichen und nichtmenschlichen Dimensionen von Fürsorge den Klinikalltag prägten. In diesem Artikel steht folgende Frage im Zentrum: Wie kann die institutionelle Ethnografie dazu beitragen, das Konzept des Hospital Multiple in die Forschungspraxis zu integrieren? Dieses Konzept erlaubt es Forschenden, Erfahrungen von Krankheit, Fürsorge und Gewalt als ein Zusammenspiel von menschlichen und nichtmenschlichen Faktoren zu betrachten. In meiner Forschung arbeitete ich mit einem nicht-idealisierenden Begriff von Sorgepraktiken, um dadurch unsichtbare und marginalisierte Erfahrungsdimensionen innerhalb der institutionalisierten Fürsorge sichtbar zu machen. Basierend auf Vignetten aus dem Forschungsfeld diskutiere ich Forschungsergebnisse und methodische Zugänge, welche die Ambivalenzen von Sorgepraktiken aufzeigen - mit einem Fokus auf sensorischen und nichtmenschlichen Dimensionen. Ich argumentiere, dass mit der Sensory Ethnography geeignete Werkzeuge für ein solches Vorhaben zur Verfügung stehen, insbesondere durch deren Fokus auf sensorische Atmosphären und kollaborativ dokumentierte Moving Interviews. Institutionelle Ethnografien des Hospital Multiple eröffnen so kreative Wege, um sowohl das verkörperte Wissen der Forschungsteilnehmenden als auch grössere institutionelle Machtstrukturen zu erforschen.