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[conference paper]

dc.contributor.authorMotakef, Monade
dc.contributor.authorWimbauer, Christinede
dc.contributor.editorBlättel-Mink, Birgitde
dc.date.accessioned2025-02-05T17:56:08Z
dc.date.available2025-02-05T17:56:08Z
dc.date.issued2021de
dc.identifier.issn2367-4504de
dc.identifier.urihttps://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/99731
dc.description.abstractDerzeit führt uns die COVID-19-Krise sehr eindringlich die grundlegende Verletzbarkeit und Unsicherheit allen Lebens vor Augen. Auch die Prekarität der Ökonomie, der gesellschaftlichen Grundlagen und des Sozialen werden mehr als deutlich. Aber schon vor COVID-19 kam es mit dem sozialpolitischen Wandel (Stichwort "Hartz IV") seit den 2000er Jahren in Deutschland zu einer Ausweitung prekärer Beschäftigung. Prekarisierung betraf darüber hinaus auch schon vor COVID-19 das gesamte Leben: Soziale Beziehungen, Familie, Paarbeziehungen, Liebe können prekär werden, die Sorge für sich und andere, die Gesundheit, soziale Teilhabe, Wohnraum und die Zukunftsperspektiven und weiteres (vgl. Motakef/Wimbauer 2020, Kap. 12.6). Auch prekäre Beschäftigung hat nicht nur ökonomische Ungleichheitsfolgen, zumal sie in der Regel mit geringem Einkommen verbunden ist, sondern auch mit Anerkennungsdefiziten in vielen Bereichen. Schließlich wirkt sie sich auch auf das Soziale aus: "Es löchert die Gesellschaft von innen raus auf", so eine von uns Befragte. Wofür aber finden Menschen in prekären Beschäftigungen und Lebenslagen Anerkennung und welche Anerkennungsdefizite werden deutlich? Und wie entwickeln sich diese Anerkennungsdefizite und Ungleichheiten durch die gegenwärtige COVID-19-Pandemie weiter? Wir stellen Ergebnisse des DFG-Projektes "Ungleiche Anerkennung? Arbeit und Liebe im Lebenszusammenhang prekär Beschäftigter" (WI2142/5-1) vor (Wimbauer/Motakef 2020) und bringen diese mit der gegenwärtigen Corona-Krise zusammen. Im Projekt haben wir 24 prekär Beschäftigte (mit und ohne Paarbeziehung) in narrativen Paar- und Einzelinterviews befragt. Theoretisch nehmen wir eine geschlechter- und ungleichheitssoziologische und zudem eine Anerkennungsperspektive im Anschluss an Honneth ein. Wir untersuchen u.a.: Wofür finden prekär Beschäftige in der Erwerbssphäre und in Paar-/Nahbeziehungen Anerkennung, wofür nicht? Welche Ungleichheiten zeigen sich dort? Welche Gruppen sind besonders prekär? Lassen sich Anerkennungsdefizite in der Erwerbssphäre in anderen Bereichen kompensieren oder kumulieren sie in verschiedenen Lebenslagen und im Lebensverlauf in multiplen Exklusionen? Welche Rolle kommt dabei Geschlecht zu? Gerade Frauen leisten viel unbezahlte Sorgearbeit und sind oft mehrfach belastet, aber werden ökonomisch und intersubjektiv dafür kaum anerkannt. Wir präsentieren empirische Ergebnisse aus dem Projekt und verbinden diese mit den aktuellen pandemischen Ereignissen. Eine ausführliche Version unseres Vortrages / Beitrages findet sich in Wimbauer/Motakef (2021); die gesamten Projektergebnisse in Wimbauer/Motakef (2020). Wir zeichnen nach, wie prekäre Lebenslagen im Lebenszusammenhang entstehen können. Deutlich wird, wie "problematisch und existenziell" die Kumulation von Anerkennungsdefiziten für die Einzelnen sein kann. Besonders betroffen sind Menschen, die etwa aus gesundheitlichen Gründen nicht unbegrenzt erwerbsarbeiten können. Auch zeigen sich vielfältige Geschlechterungleichheiten: Anerkennungsdefizite und Ungleichheiten treffen oft prekär beschäftigte Frauen, die in einer Paarbeziehung leben und dort unsichtbar Sorge- und prekäre Erwerbsarbeit leisten. Dazu sind Alleinerziehende, Menschen ohne Paarbeziehung und/oder mit chronischen Erkrankungen oft besonders prekär und von multiplen Anerkennungsdefiziten betroffen. Die COVID-19-Krise macht die große Verletzbarkeit der Menschen deutlich. Bereits jetzt zeichnen sich eine erhebliche Ausweitung von Prekarität und erhebliche Spaltungen und Verwerfungen ab: Hier stehen Beamte und Wissensarbeiter*innen im gut bezahlten Homeoffice oder gar entschleunigt sitzend im Gärtchen. Dort sind Menschen, die neuerdings "systemrelevant", aber stark unterbezahlt etwa in Krankenhäusern, Nahrungsmittelproduktion/Verkauf (oft Frauen, oft unterbezahlt) oder bspw. der Polizei arbeiten und/oder Menschen, die mit Kindern, Vorerkrankungen und/oder Sorgen um Angehörige in der (kleinen) Wohnung sitzen oder arbeiten gehen (müssen). Hinzu kommen all die bereits jetzt prekär oder nicht Beschäftigten, die durch die ökonomischen Folgen der Lockdowns womöglich ihre wirtschaftliche Existenz verlieren. Größere Ungleichheiten, gesellschaftliche Spaltungen und Verwerfungen erscheinen vorprogrammiert.de
dc.languagedede
dc.subject.ddcSoziologie, Anthropologiede
dc.subject.ddcSociology & anthropologyen
dc.subject.otherAnerkennung; Corona-Pandemie; Lebenszusammenhang; Prekaritätde
dc.titlePrekäre Arbeit, prekäre Anerkennung, prekäre Lebensverhältnisse: Ausweitung von Ungleichheiten in pandemischen Zeitende
dc.description.reviewbegutachtetde
dc.description.reviewrevieweden
dc.identifier.urlhttps://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2020/article/view/1364/1628de
dc.source.collectionGesellschaft unter Spannung: Verhandlungen des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2020de
dc.publisher.countryDEUde
dc.subject.classozSoziologie von Gesamtgesellschaftende
dc.subject.classozMacrosociology, Analysis of Whole Societiesen
dc.subject.thesozEpidemiede
dc.subject.thesozepidemicen
dc.subject.thesozUngleichheitde
dc.subject.thesozinequalityen
dc.subject.thesozGeschlechterverhältnisde
dc.subject.thesozgender relationsen
dc.subject.thesozPrekariatde
dc.subject.thesozprecariaten
dc.subject.thesozprekäre Beschäftigungde
dc.subject.thesozprecarious employmenten
dc.subject.thesozsoziale Anerkennungde
dc.subject.thesozsocial recognitionen
dc.subject.thesozsoziale Ungleichheitde
dc.subject.thesozsocial inequalityen
dc.rights.licenceCreative Commons - Namensnennung, Nicht-kommerz. 4.0de
dc.rights.licenceCreative Commons - Attribution-NonCommercial 4.0en
internal.statusformal und inhaltlich fertig erschlossende
internal.identifier.thesoz10042424
internal.identifier.thesoz10041153
internal.identifier.thesoz10064589
internal.identifier.thesoz10058239
internal.identifier.thesoz10083730
internal.identifier.thesoz10035568
internal.identifier.thesoz10038124
dc.type.stockincollectionde
dc.type.documentKonferenzbeitragde
dc.type.documentconference paperen
dc.type.documentSammelwerksbeitragde
dc.type.documentcollection articleen
internal.identifier.classoz10203
internal.identifier.document16
internal.identifier.document25
dc.contributor.corporateeditorDeutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
dc.source.conferenceKongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaft unter Spannung"de
internal.identifier.corporateeditor71
internal.identifier.ddc301
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.21241/ssoar.99731
dc.date.conference2020de
dc.source.conferencenumber40de
dc.description.pubstatusVeröffentlichungsversionde
dc.description.pubstatusPublished Versionen
internal.identifier.licence32
internal.identifier.pubstatus1
internal.identifier.review2
internal.dda.referencehttps://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2020/oai@@oai:ojs.pkp.sfu.ca:article/1364
ssoar.doi.registrationtruede


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