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[conference paper]

dc.contributor.authorCoenen, Ekkehardde
dc.contributor.editorBlättel-Mink, Birgitde
dc.date.accessioned2025-02-05T10:13:30Z
dc.date.available2025-02-05T10:13:30Z
dc.date.issued2021de
dc.identifier.issn2367-4504de
dc.identifier.urihttps://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/99699
dc.description.abstractDas professionelle Handeln der Friedhofsverwalter*innen ist in Deutschland hochgradig spannungsgeladen: Einerseits zielt ihre Arbeit auf einen pietätvollen Umgang mit den Verstorbenen und die Unterstützung der (privaten) Trauerarbeit der Hinterbliebenen. Neben ethischen Normvorstellungen ist es dabei insbesondere der gegenwärtige Hype um eine möglichst individualisierte und personalisierte Bestattung, der auch die Friedhofsverwaltungen dazu drängt, sich an den Bedürfnissen der Trauergemeinschaften zu orientieren und die Prozesse auf den Friedhöfen entsprechend anzupassen. Andererseits stehen die Friedhofsverwalter*innen aber auch im öffentlichen Dienst, wodurch sie in der Pflicht stehen, die bestehenden Gesetzgebungen und Friedhofsordnungen durchzusetzen und die Abläufe in den Friedhofsbetrieben zu gewährleisten; auch wenn diese den Wünschen der Bestattungspflichtigen und Verstorbenen entgegenstehen. An ihr Arbeitshandeln werden folglich die widerstreitenden Ansprüche einer möglichst passgenauen Bestattung und eines standardisierten und reibungslosen Verfahrens herangetragen. In diesem Beitrag gehe ich darauf ein, dass die Friedhofsverwalter*innen hierbei weniger vor Problemen in der Sach- und Sozialdimension stehen. Friedhöfe stellen mittlerweile zahlreiche Bestattungsarten und Möglichkeiten der Grabpflege sowie Trauerrituale zur Verfügung, so dass eine Bestattungsfeier beinahe beliebig ausgestaltet werden kann. Auch der Kreis der Trauernden ist nicht mehr beschränkt. Viele Friedhöfe haben sich unterschiedlichen religiösen und kulturellen Gemeinschaften geöffnet und bieten zumindest Beisetzungen in entsprechenden Grabfeldern an, so dass die "Autonomie der Trauer" scheinbar durch die öffentliche Hand gefördert wird. Sobald jedoch die Zeitdimension in den Blick genommen wird, lässt sich das Postulat des selbstbestimmten Trauerns innerhalb des Bestattungswesens nicht aufrechterhalten. Die Bestattungsgesetze geben klare und knappe zeitliche Fristen vor, die Friedhofsverwaltungen takten die Bestattungen in ihre betrieblichen Zeitpläne ein, die Hinterbliebenen müssen aus Verfahrensgründen in kurzer Zeit eine Vielzahl organisatorischer Aufgaben bewältigen, und vieles mehr. Es sind die "Zeitregime des Bestattens", die zu enormen Konflikten führen können; sowohl in den Selbstbeschreibungen der Verwalter*innen als auch zwischen ihnen und den Hinterbliebenen. Friedhofsverwaltungen bilden "Agenturen des Trauerns", in denen zwischen den Bedürfnissen der Trauernden und den kommunalen und landesweiten Vorgaben vermittelt wird. Indem ich verdeutliche, dass das Bestatten mittlerweile in die rigiden Abläufe der "Todesverwaltung" eingebettet ist, zeige ich auf, dass die These der Personalisierung des Trauerns, die spätestens seit den 1960er Jahren zu einem prominenten Narrativ innerhalb der Thanatosoziologie geworden ist, sich zumindest für das Bestattungswesen nicht mehr aufrechterhalten lässt.de
dc.languagedede
dc.subject.ddcSozialwissenschaften, Soziologiede
dc.subject.ddcSocial sciences, sociology, anthropologyen
dc.subject.otherAgenturen des Trauerns; Autonomie des Trauerns; Bestattungswesen; Friedhofsverwaltung; professionelles Handelnde
dc.titleFriedhofsverwaltungen im Spannungsfeld zwischen privater Trauerarbeit und öffentlichem Dienstde
dc.description.reviewbegutachtetde
dc.description.reviewrevieweden
dc.identifier.urlhttps://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2020/article/view/1346/1612de
dc.source.collectionGesellschaft unter Spannung: Verhandlungen des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2020de
dc.publisher.countryDEUde
dc.subject.classozGerontologie, Alterssoziologiede
dc.subject.classozGerontologyen
dc.subject.thesozBestattungde
dc.subject.thesozfuneralen
dc.subject.thesozTrauerde
dc.subject.thesozgriefen
dc.subject.thesozTrauerarbeitde
dc.subject.thesozgrief worken
dc.subject.thesozFriedhofde
dc.subject.thesozcemeteryen
dc.subject.thesozHandlungde
dc.subject.thesozactionen
dc.subject.thesozBundesrepublik Deutschlandde
dc.subject.thesozFederal Republic of Germanyen
dc.subject.thesozVerwaltungde
dc.subject.thesozadministrationen
dc.subject.thesozöffentlicher Dienstde
dc.subject.thesozcivil serviceen
dc.rights.licenceCreative Commons - Namensnennung, Nicht-kommerz. 4.0de
dc.rights.licenceCreative Commons - Attribution-NonCommercial 4.0en
internal.statusformal und inhaltlich fertig erschlossende
internal.identifier.thesoz10059259
internal.identifier.thesoz10060300
internal.identifier.thesoz10060394
internal.identifier.thesoz10065927
internal.identifier.thesoz10035146
internal.identifier.thesoz10037571
internal.identifier.thesoz10034574
internal.identifier.thesoz10053560
dc.type.stockincollectionde
dc.type.documentKonferenzbeitragde
dc.type.documentconference paperen
dc.type.documentSammelwerksbeitragde
dc.type.documentcollection articleen
internal.identifier.classoz20300
internal.identifier.document16
internal.identifier.document25
dc.contributor.corporateeditorDeutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
dc.source.conferenceKongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaft unter Spannung"de
internal.identifier.corporateeditor71
internal.identifier.ddc300
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.21241/ssoar.99699
dc.date.conference2020de
dc.source.conferencenumber40de
dc.description.pubstatusVeröffentlichungsversionde
dc.description.pubstatusPublished Versionen
internal.identifier.licence32
internal.identifier.pubstatus1
internal.identifier.review2
internal.dda.referencehttps://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2020/oai@@oai:ojs.pkp.sfu.ca:article/1346
ssoar.doi.registrationtruede


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