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[conference paper]

dc.contributor.authorMüller-Brandeck, Marlenede
dc.contributor.editorVilla, Paula-Irenede
dc.date.accessioned2025-01-21T10:32:13Z
dc.date.available2025-01-21T10:32:13Z
dc.date.issued2023de
dc.identifier.issn2367-4504de
dc.identifier.urihttps://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/99216
dc.description.abstractEs gibt wohl kaum ein Genre, welches sich momentan größerer Beliebtheit erfreut als das breite Spektrum von Identitäts(politischer)literatur. Sie verhandelt identitätspolitische Stoffe (wie Rassismus, Sexismus oder Klassismus) changierend zwischen Sachbuch, Ratgeber und (Auto)Fiktion. Identitätspolitische Literatur enthält die Opposition der "woken", der erweckten Schreibenden, die in ihren Büchern gesellschaftliche Diskriminierungsstrukturen anprangern. Ihnen gegenüber stehen die Lesenden, die diesen Erkenntnisprozess noch nicht durchlaufen haben und deswegen die Realität noch verkennen. Es wird erkennbar, dass diese Polarisierung nicht bloß von einer inhaltlichen, sondern vor allem von einer zeitlichen Diskrepanz geprägt ist, in der die Autor:innen eine Entwicklung bereits abgeschlossen haben, die den Lesenden noch bevor steht. Diese zeitliche Diskrepanz trägt Motive der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen in sich, in dem sie Superiorität temporalisiert, ein lineares Fortschreiten suggeriert und den weniger Entwickelten zugesteht, "noch" "in einer anderen Zeit zu leben" (Nowotny 1993, S. 35). Diese Diagnose bricht mit zwei wesentlichen Annahmen, die mit der Denkfigur der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen in Verbindung stehen: Die Denkfigur wurde als Ausdruck eurozentristischen Denkens kritisiert, weil sie die Superiorität Europas gegenüber dem Rest der Welt behauptete und mit dem paternalistischen Hinweis auf deren Entwicklungsfähigkeit versah. In identitätspolitischer Literatur funktioniert die Figur in umgekehrter Richtung: Es sind die Kritiker:innen des Eurozentrismus, die den Weg in eine neue Zukunft beschritten haben, während deren Anhänger:innen zurückbleiben. Außerdem wendet sich diese Diagnose gegen die postmoderne "neue Unübersichtlichkeit". Denn die identitätspolitische Kritik kann als eine Abwendung von der Postmoderne verstanden werden: Die "Woke", die Erweckte, ist eine post-postmoderne Avantgardistin, die als eine Nachfolgerin des "Pioniers, des Schrittmachers, des Innovators" (Schmieder 2017, S. 332) gelesen werden kann, gegen den sie sich zwar inhaltlich richtet, obwohl sie, genau wie er, eine Zeitenwende einläutet und zum Fortschritt aufruft.de
dc.languagedede
dc.subject.ddcSoziologie, Anthropologiede
dc.subject.ddcSociology & anthropologyen
dc.subject.otherDie Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen; Identitätspolitik; Mediensoziologiede
dc.titleDie "Woke" als Avantgardistin: Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen in identitätspolitischer Literaturde
dc.description.reviewbegutachtetde
dc.description.reviewrevieweden
dc.identifier.urlhttps://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2022/article/view/1605/1770de
dc.source.collectionPolarisierte Welten: Verhandlungen des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2022de
dc.publisher.countryDEUde
dc.subject.classozKultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologiede
dc.subject.classozCultural Sociology, Sociology of Art, Sociology of Literatureen
dc.subject.thesozLiteratursoziologiede
dc.subject.thesozsociology of literatureen
dc.subject.thesozsoziale Ungleichheitde
dc.subject.thesozsocial inequalityen
dc.subject.thesozKommunikationssoziologiede
dc.subject.thesozsociology of communicationen
dc.rights.licenceCreative Commons - Namensnennung, Nicht-kommerz. 4.0de
dc.rights.licenceCreative Commons - Attribution-NonCommercial 4.0en
internal.statusformal und inhaltlich fertig erschlossende
internal.identifier.thesoz10051284
internal.identifier.thesoz10038124
internal.identifier.thesoz10049345
dc.type.stockincollectionde
dc.type.documentKonferenzbeitragde
dc.type.documentconference paperen
dc.type.documentSammelwerksbeitragde
dc.type.documentcollection articleen
internal.identifier.classoz10216
internal.identifier.document16
internal.identifier.document25
dc.contributor.corporateeditorDeutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
dc.source.conferenceKongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Polarisierte Welten"de
dc.event.cityBielefeldde
internal.identifier.corporateeditor71
internal.identifier.ddc301
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.21241/ssoar.99216
dc.date.conference2022de
dc.source.conferencenumber41de
dc.description.pubstatusVeröffentlichungsversionde
dc.description.pubstatusPublished Versionen
internal.identifier.licence32
internal.identifier.pubstatus1
internal.identifier.review2
internal.dda.referencehttps://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2022/oai@@oai:ojs.pkp.sfu.ca:article/1605
ssoar.doi.registrationtruede


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