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https://doi.org/10.21241/ssoar.99169
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You'll never walk alone: Durchdringung digitaler Systeme in Hochzuverlässigkeitsorganisationen
[Konferenzbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract Durch die Implementierung und Nutzung digitaler Technologien werden Arbeitsprozesse verändert und neue Aufgaben geschaffen. Dabei kann es zu Automatisierungs- und Verselbständigungsprozessen kommen, wenn digitale Technologien Tätigkeiten ausführen, welche zuvor von Menschen übernommen wurden oder mi... mehr
Durch die Implementierung und Nutzung digitaler Technologien werden Arbeitsprozesse verändert und neue Aufgaben geschaffen. Dabei kann es zu Automatisierungs- und Verselbständigungsprozessen kommen, wenn digitale Technologien Tätigkeiten ausführen, welche zuvor von Menschen übernommen wurden oder mit einem begrenzten, aber zunehmenden eigenen Entscheidungsspielraum autonom mit Menschen zur Aufgabenerfüllung zusammenarbeiten. Mit der Durchdringung der Arbeitskontexte durch digitale Technologien gehen schließlich veränderte Kontrollmöglichkeiten sowie auch Kontrollnotwendigkeiten einher, deren Wahrnehmung seitens der Mitarbeiter:innen und insbesondere die Wechselbeziehung mit der Autonomiewahrnehmung zu berücksichtigen ist, da diese unmittelbar handlungswirksam werden. Dies ist speziell für Organisationen, die sich mit lebensbedrohlichen Situationen befassen - sogenannte Hochzuverlässigkeitsorganisationen (high-reliability organizations, HRO) - in hohem Maße relevant. Ziel dieses konzeptionellen Beitrages ist die Diskussion der Auswirkungen des Einsatzes von selbstständigen digitalen Systemen (SDS) auf die Autonomie- und Kontrollwahrnehmung von Mitarbeiter:innen in HRO-Arbeitskontexten, wobei der Schwerpunkt auf Krankenhäusern als Hochzuverlässigkeitsorganisation liegt. Vor diesem Hintergrund ergänzt der Beitrag sowohl die arbeitssoziologische als auch organisationssoziologische Diskussion zu den Auswirkungen digitaler Durchdringung durch SDS auf die Wechselwirkung der Autonomie- und Kontrollwahrnehmung von Mitarbeiter:innen. Es lassen sich in HRO-Kontexten unterschiedliche Autonomie- und Kontrollwahrnehmungen gegenüber SDS beobachten: Autonomie bestärkende Kontrolle und Autonomie beschränkende Kontrolle. Die Wahrnehmung von Autonomie und Kontrolle ist dabei abhängig von Sensemaking-Prozessen, welche zur Legitimation von Kontrolle und damit zu einer Umdeutung dieser zuvor beschränkenden Maßnahmen in autonomiebestärkende dienen.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Digitalisierung; Autonomie; Kontrolle; Arbeitsprozess; neue Technologie
Klassifikation
Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Freie Schlagwörter
Mensch-Technik-Interaktion; Sensemaking; high-reliability organizations (HRO); selbstständige digitale Systeme (SDS)
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Polarisierte Welten: Verhandlungen des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2022
Herausgeber
Villa, Paula-Irene
Konferenz
41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Polarisierte Welten". Bielefeld, 2022
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2023
ISSN
2367-4504
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet