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%T Plattformisierung als Transformation strategischer Handlungsfelder: Der Fall der Orthopädietechnik %A Seibt, David %E Villa, Paula-Irene %D 2023 %K Digitalisierung; Feldtheorie; Plattformarchitektur; Plattformisierung; Prozessperspektive; Strategische Handlungsfelder %@ 2367-4504 %U https://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2022/article/view/1674/1867 %X Der Beitrag stellt einen Analyserahmen für die Untersuchung von Plattformisierungsprozessen vor und greift dazu auf die Theorie strategischer Handlungsfelder (Fligstein und McAdam 2012) zurück. Plattformisierung bezeichnet einen soziotechnischen Transformationsprozess, bei dem Felder im Sinne eines spezifischen Strukturmusters (re-)organisiert werden, das als Plattformarchitektur (Ametowobla 2020) gefasst wird. Typisch ist dabei, dass Plattformorganisationen über eine Reihe technisch wie organisational verfasster Schnittstellen einen zunehmenden Teil der feldspezifischen Interaktionen anderer Akteure vermitteln und regulieren. Den Fluchtpunkt dieser Entwicklung bildet ein Zustand, in dem Plattformorganisationen eine zentrale Position für die Strukturation des Feldes einnehmen. Der Großteil der multidisziplinären Plattformforschung setzt hier an und konzentriert sich auf erfolgreiche Plattformen und ihre polarisierenden Effekte, etwa bei der Steuerung von Innovationsökosystemen, der Organisation mehrseitiger Märkte oder der Regulation von Social Media Plattformen. Weniger ist darüber bekannt, wie Plattformarchitekturen und die damit einhergehenden Machtasymmetrien in strategischen Handlungsfeldern erst hergestellt und gegen Alternativen durchgesetzt werden. Dies ist aber insbesondere dann erklärungsbedürftig, wenn Plattformorganisationen als Herausforderer in stark institutionalisierten Handlungsfeldern agieren, die verfestigte Positionen und Beziehungsmuster aufweisen und von ausgeprägten Normen, Regeln und Sichtweisen geprägt sind. Der Artikel leistet einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke. Er richtet den Blick auf eine frühe Phase der Plattformisierung und beschreibt diese als voraussetzungsvollen Prozess der wechselseitigen Anpassung von Plattformorganisationen, den von ihnen entwickelten Technologien und den etablierten Akteuren in strategischen Handlungsfeldern. Dieser Perspektivwechsel, weg von verfestigten Strukturen hin zu fortlaufenden Aushandlungsprozessen wird anhand einer Fallstudie aus dem Feld der Orthopädietechnik illustriert. Der neue Ansatz öffnet den Blick für verschiedene Formen und Grade der Plattformisierung. Er liefert Erkenntnisse zur Durchsetzung und Ausdifferenzierung von Plattformen in unterschiedlich strukturierten Feldern sowie zu Bedingungen und Grenzen der Plattformisierung. %C DEU %G de %9 Konferenzbeitrag %W GESIS - http://www.gesis.org %~ SSOAR - http://www.ssoar.info