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%T Dem Vergessen von Biographien nachnutzend begegnen %A Schierbaum, Kristina %A Brinkmann, Sinje %J BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen %N 1 %P 153-172 %V 36 %D 2023 %@ 2196-243X %~ Verlag Barbara Budrich %> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-98681-1 %X Der Beitrag diskutiert Erinnern und Vergessen im Kontext von Archivierung und qualitativer Sekundäranalyse von Biographien. Dabei wird die Rolle von Archiven bei der Bewahrung, Bereitstellung und Nachnutzung von Lebensgeschichten in Bezug auf die Erinnerungskultur herausgearbeitet. Zunächst werden verschiedene theoretische Bezüge zum Gedächtnisdiskurs hergestellt. Daran anschließend wird die Bedeutung von Archiven bei der Überführung von individuellen Erinnerungen in das kulturelle Gedächtnis entfaltet, um zu beschreiben, wie dadurch dem Vergessen entgegengewirkt wird und Biographien in die Erinnerungskultur eingebunden werden können. Außerdem wird die (digitale) Möglichkeit der Archivierung und Nachnutzung von Quellen herausgestellt, die zur Erweiterung methodischer und theoretischer Möglichkeiten sowie zur Bewahrung von Erinnerungen beiträgt. Qualitative Sekundäranalysen von biographischen Interviews können Leerstellen füllen, neue Perspektiven eröffnen und zur Nachhaltigkeit beitragen, erfordern jedoch den achtsamen Umgang mit den Daten und die Einhaltung forschungsethischer Grundsätze. Die Archivierung biographischer Narrationen leistet einen Beitrag zur lebendigen Erinnerungskultur und beugt dem kollektiven Vergessen vor, weil im Rahmen qualitativer Sekundäranalysen archivierter Quellen ein Erinnerungspotenzial entfaltet und darüber hinaus ein Reflexionsprozess über das Vergessen angeregt wird. %X This paper discusses remembering and forgetting in the context of archiving and qualitative secondary analysis of biographies. It analyses the role of archives in the preservation, provision and re-use of life stories in relation to the culture of remembrance. Firstly, various theoretical references to the discourse on memory are established. Then the importance of archives in the transfer of individual memories into cultural memory is developed in order to describe how this counteracts forgetting and how biographies can be integrated into the culture of remembrance. It also emphasises the (digital) possibility of archiving and re-using sources, which contributes to the expansion of methodological and theoretical possibilities and the preservation of memories. Qualitative secondary analyses of biographical interviews can fill gaps, open up new perspectives and contribute to sustainability, but requires careful handling of the data and compliance with research ethics principles. The archiving of biographical narratives contributes to a living culture of remembrance and prevents collective forgetting, because qualitative secondary analyses of archived sources unfold a potential for remembrance and stimulates a process of reflection on forgetting, too. %C DEU %G de %9 Zeitschriftenartikel %W GESIS - http://www.gesis.org %~ SSOAR - http://www.ssoar.info