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%T "Was mit ihr passiert ist, weiß ich nich mehr": Mythisierungsweisen des Vergessenen
%A Corsten, Michael
%A Pierburg, Melanie
%J BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen
%N 1
%P 94-114
%V 36
%D 2023
%@ 2196-243X
%~ Verlag Barbara Budrich
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-98678-1
%X In dem Artikel gehen wir der Frage nach, welchen Stellenwert die Artikulation von Nicht-Erinnertem und Nicht-Gewusstem in biographischen Erzählungen einnimmt. Dazu bestimmen wir zunächst allgemein das Verhältnis von biographischer Vergegenwärtigung, Gedächtnis und Nicht-Erinnern. Mithilfe von sozial- und kulturwissenschaftlichen Gedächtniskonzepten gehen wir über ein Verständnis des Erinnerns als Vergegenwärtigung von Fakten hinaus und analysieren das Nicht-Erinnerte als ein Moment des Doing Autobiography (1). Basierend auf methodischen Ergänzungen der Narrationsanalyse biographischer Selbstdarstellung, die wir im zweiten Abschnitt umreißen (2), stellen wir im empirischen Hauptteil drei biographische Episoden aus zwei Fallstudien vor, in denen das Vergessen und das Vergessene in je unterschiedlicher Weise Teil der Erzählungen werden. Wie das nicht mehr Gewusste mit dem Gewussten verwoben wird und dadurch zur Sinnausrichtung der Sachverhaltsdarstellung beiträgt, rekonstruieren wir narrationsanalytisch. Hier fokussieren wir auf die sich entfaltenden Dramaturgien der Erzählpassagen (3). Wir gehen den Zusammenhängen von Nicht-Erinnern, biographischem Sprechen und Mythisierungen nach und rekonstruieren narrative Funktionen von Vergegenwärtigungsdefiziten und ihren Markierungen in Lebenserzählungen (4).
%X In this article, we examine the significance of the articulation of the unremembered and the unconscious in biographical narratives. To this end, we first define the general relationship between biographical visualization, memory and non-remembering. With the help of social and cultural science concepts of memory, we go beyond an understanding of remembering as the visualization of facts and analyse the not-remembered as a moment of 'doing autobiography' (1). Based on additions to the narrative analysis of biographical self-representation, which we outline in the second section (2), we present three biographical episodes from two case studies in the main empirical section, in each of which forgetting and the forgotten become part of the narratives in different ways. We use narrative analysis to reconstruct how what is no longer known is interwoven with what is known and thus contributes to the meaningfulness of the presentation of the facts. Here we focus on the unfolding dramaturgies of the narrative passages (3). We investigate the connections between non-remembrance, biographical speech and mythicization and uncover the narrative functions of deficits of visualization and their markings in life narratives (4).
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info