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%T Autobiographische Praktiken des Erinnerns und Vergessens: Soziale Ungleichheiten in Karrierewegen ostdeutscher Professor*innen
%A Behrmann, Laura
%A Haag, Hanna
%J BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen
%N 1
%P 71-93
%V 36
%D 2023
%@ 2196-243X
%~ Verlag Barbara Budrich
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-98677-6
%X In diesem Beitrag analysieren wir 18 Autosoziobiographien, geschrieben von Professor*innen, die zwischen 1942 und 1982 in der DDR geboren wurden. Als Grundlage für das Verfassen der autobiographischen Texte diente der Impuls, den Weg zur Professur vor dem Hintergrund des Aufwachsens in der DDR zu beschreiben. Wir fragen, inwiefern Erfahrungen sozialer Benachteiligung in der DDR-Gesellschaft sowie im Zuge der Systemtransformation in diesen Autobiographien konserviert oder aktiv neu ausgehandelt werden (mussten). Analytisch interessiert uns daran, welche Dimensionen sozialer Ungleichheit wie vergessen und erinnert werden. Der Beitrag verbindet somit mikrosoziologische Perspektiven der Ungleichheitsforschung mit biographietheoretischen Überlegungen und Aspekten sozialer Gedächtnisforschung. Am Beispiel der Intersektion von Benachteiligungsdimensionen lässt sich die Verwobenheit von individuellem und sozialem Gedächtnis herausarbeiten. Dabei zeigt sich, dass das Vergessen zu einem funktionalen Konstruktionsprozess von Autobiographien gehört, insbesondere dann, wenn kollektiv verhandeltes Wissen einbezogen werden muss. Diskussionswürdig ist damit abschließend, welche Phänomene und Prozesse sozialer Benachteiligung über autobiographische Erfahrungen zugänglich gemacht werden können.
%X In this article, we analyse 18 autobiographies written by professors born in the GDR between 1942 and 1982. The impetus for writing autobiographical texts was to describe the path to professorship against the background of growth in the GDR. We ask to what extent experiences of social disadvantage in GDR society and in the course of the transformation of the system are (had to be) preserved or actively renegotiated in these autobiographies. Analytically, we are interested in which dimensions of social inequality are forgotten and remembered, and how. This article thus combines the micro-sociological perspectives of inequality research with biographical theoretical considerations and aspects of social memory research. Using the example of the intersection of the dimensions of disadvantage, the interweaving of individual and social memory can be determined. This shows that forgetting is part of the functional construction process of autobiographies, especially when collectively negotiated knowledge must be included. In conclusion, it is worth discussing which phenomena and processes of social disadvantage can be made accessible through autobiographical experience.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info