dc.contributor.author | Dries, Christian | de |
dc.contributor.author | Walker, Sara | de |
dc.date.accessioned | 2024-12-06T10:40:07Z | |
dc.date.available | 2024-12-06T10:40:07Z | |
dc.date.issued | 2023 | de |
dc.identifier.issn | 1612-6041 | de |
dc.identifier.uri | https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/98315 | |
dc.description.abstract | Als Günther Anders' gesammelte "Gedanken über die atomare Situation" - zehn Aufsätze, Manifeste, Vorträge und eine Fabel - 1972 erstmals erschienen, kamen sie zu spät. Im politischen Klima nach 1968 konnte ihr Autor noch so sehr auf anhaltende Aktualität pochen, längst war die von Anders mitgeprägte Anti-Atom-Bewegung der 1950er- und 1960er-Jahre "eingegangen" (S. XII), und andere Themen wie der Vietnamkrieg hatten sich vor die immer noch "drohende Atomgefahr" (S. XI) geschoben. Hinzu kam die wachsende "Angst vor der vielfältigen und gleichfalls apokalyptische Ausmaße annehmenden Umweltverseuchung" (S. XII). Mit einer invertierten Feuerbachthese hatte Anders außerdem die Zustimmung der akademischen Jugend riskiert: Was heute "fällig" sei, forderte er im annus mirabilis der Studierendenbewegung, "mindestens ebenso fällig wie die Veränderung der Welt, ist die wirkliche Interpretation jener Veränderungen, die malgré nous, auch im Lager unserer Gegner, vor sich gegangen sind und vor sich gehen". Gemeint war das revolutionäre Potential moderner Technik, die Anders im ersten Band seines Hauptwerks "Die Antiquiertheit des Menschen" (1956) als planetare Übermacht porträtiert hatte, als neues "Subjekt der Geschichte". In "Endzeit und Zeitenende" spricht er der Technik echte Handlungsmacht zu (wir würden heute "Agency" sagen), nennt die uns umgebenden Artefakte gar "Pseudo-Personen" mit handlungsleitenden "stummen Prinzipien und Maximen" (S. 103), deren gleichsam politisches Endziel eine Welt sei, in der Menschen überflüssig werden (vgl. S. 199). Die Hermeneutik ihres "Totalitarismus" (S. 17) war Anders' Antwort auf den technikblinden Fleck linker Theoriebildung. Dass er im Gegensatz zu seinem Freund Herbert Marcuse damit in die Rolle eines Epimetheus der 68er-Bewegung geriet, dürfte ebenso wie der sperrige Titel und der pessimistische Grundton seiner Textsammlung dazu beigetragen haben, den publizistischen Erfolg des Bandes im ersten Anlauf auszubremsen. Das änderte sich erst, als das Buch zwei Jahre nach dem NATO-Doppelbeschluss in einer um ein Vorwort erweiterten, ansonsten aber identischen Ausgabe unter dem griffigeren Titel "Die atomare Drohung" erschien und bis 1986 vier weitere Auflagen erlebte (die aktuelle 8. stammt von 2023). | de |
dc.language | de | de |
dc.subject.ddc | Philosophie | de |
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dc.title | Endzeitstimmungsbild: Günther Anders' Thesen (nicht nur) zur nuklearen Apokalypse | de |
dc.description.review | begutachtet (peer reviewed) | de |
dc.description.review | peer reviewed | en |
dc.source.journal | Zeithistorische Forschungen / Studies in Contemporary History | |
dc.source.volume | 20 | de |
dc.publisher.country | DEU | de |
dc.source.issue | 3 | de |
dc.subject.classoz | Philosophie, Theologie | de |
dc.subject.classoz | Philosophy, Ethics, Religion | en |
dc.rights.licence | Creative Commons - Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 | de |
dc.rights.licence | Creative Commons - Attribution-ShareAlike 4.0 | en |
internal.status | formal und inhaltlich fertig erschlossen | de |
dc.type.stock | article | de |
dc.source.pageinfo | 488-496 | de |
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dc.identifier.doi | https://doi.org/10.14765/zzf.dok-2818 | de |
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