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@article{ Behnke2023, title = {Die Stichwahl als integrales Element eines Grabenwahlsystems: Ergebnisse von Simulationen mit Bezug auf die deutschen Bundestagswahlen von 2017 und 2021}, author = {Behnke, Joachim}, journal = {Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft : German Journal of Comparative Politics}, number = {2}, pages = {159-188}, volume = {17}, year = {2023}, issn = {1865-2654}, doi = {https://doi.org/10.1007/s12286-023-00575-7}, urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-97562-6}, abstract = {Im Rahmen der Arbeit der vom Deutschen Bundestag eingesetzten Wahlrechtskommission wurde von den Parteien CDU und CSU die Einführung eines Grabenwahlsystems vorgeschlagen, bei dem der Wahlkreisgewinner mit absoluter Mehrheit ermittelt werden soll, in der Regel durch eine Stichwahl in einem zweiten Wahlgang. Als Argumente für ein solches System wurde vorgebracht, dass damit die üblichen Effekte des Grabenwahlsystems wie starke Verzerrungen der Proportionalität und mögliche Umkehrungen der Mehrheitsverhältnisse abgemildert werden könnten. Der Artikel untersucht die zu erwartenden Effekten der Einführung eines Grabenwahlsystems mit absoluter Mehrheitsregel mit Stichwahl für den Deutschen Bundestag anhand von Simulationen für die letzten beiden Bundestagswahlen. Entgegen den Vermutungen kommt es bei einer solchen Ausgestaltung des Grabenwahlsystems zu stärkeren Verzerrungen des Proporzes als bei einem Grabenwahlsystem, das mit der relativen Mehrheitsregel in den Wahlkreisen kombiniert ist. Des Weiteren kommt es häufiger auch zu Umkehrungen der Parlamentsmehrheiten. Die bekannten Nachteile des Grabenwahlsystems werden also in keiner Weise abgeschwächt, ganz im Gegenteil verstärken sie sich noch.In the context of the work of the electoral reform commission appointed by the German Bundestag the parties CDU and CSU proposed the introduction of a parallel electoral system in which the winner of a constituency seat should be determined by using the majority-runoff-procedure. This proposal was justified with the assumption that in this way the usual effects of a parallel electoral system like strong distortions of proportionality and possible inversions of seat majorities could be attenuated. In the article the expected effects of the introduction of a parallel electoral system combined with majority-runoff are investigated using simulations in regard to the last two federal elections. In contradiction to the assumptions such a design of the parallel electoral system leads to stronger distortions of proportionality than a parallel electoral system combined with plurality rule. Furthermore there are more inversions of parliamentary majorities. Therefore the known drawbacks of parallel electoral systems aren’t diminished, on the contrary they are intensified.}, keywords = {Wahlsystem; electoral system; Mehrheitswahl; majority election; Bundestagswahl; election to the Bundestag; Wahlrecht; suffrage; Bundesrepublik Deutschland; Federal Republic of Germany}}