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%T Unheimlich Nah: Überlegungen zum Verstehen des Rechtsextremismus in Forschung und Sozialer Arbeit
%A Winter, Sebastian
%J Zeitschrift für Qualitative Forschung
%N 1
%P 51-65
%V 25
%D 2024
%K Psychoanalytische Sozialpsychologie; szenisches Verstehen; Tiefenhermeneutik; Akzeptierende Jugendarbeit; Rechtsextremismus; psychoanalytic social psychology; scenic understanding; depth hermeneutics; accepting youth work; right-wing extremism
%@ 2196-2146
%~ Verlag Barbara Budrich
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-97446-2
%X Die Balance von Nähe und Distanz in pädagogischen und wissenschaftlichen Beziehungen mit rechtsextrem orientierten Personen kann scheitern und das Bemühen um ein Verstehen der subjektiven Funktionalität ihrer Ideologie in einer unerkannten Perspektivübernahme enden. Die Herausforderungen für eine epistemische Haltung, die diese Dynamik verhindern kann, werden an der Akzeptierenden Jugendarbeit mit rechtsextrem Orientierten, deren Kritik und dem daraus entwickelten Konzept der praxeologischen Brechung sowie einer aktuellen Debatte in der Rechtsextremismusforschung aufgezeigt. Anschließend wird die Frage diskutiert, wie sich das (auch affektive) Mitschwingen der Forscher*innen und Fachkräfte mit der rechtsextremen Haltung - eine Teilhabe, die Voraussetzung des Verstehens ist, aber das Verstehen auch zum Verständnis verzerren kann - reflektierend bewusst und nutzbar machen lässt. Das psychoanalytisch-pädagogische Konzept des szenischen Verstehens, bzw. die Tiefenhermeneutik als sozialwissenschaftliche Methode bieten hier Antworten. Sie fordern eine produktive Konfrontation mit einer unbewussten unheimlichen Nähe zu den Forschungsobjekten bzw. Adressat*innen Sozialer Arbeit ein und nehmen diese zum Ausgangspunkt der Erkenntnis.
%X The balance of closeness and distance in pedagogical and scientific relations with right-wing extremists can fail and the effort to understand the subjective functionality of their ideology can turn into an unrecognized perspective taking. The challenges for an epistemic stance that can prevent this dynamic will be illustrated by the accepting youth work with right-wing extremists its critique and the concept of praxeological refraction developed from it, as well as a current debate in research on right-wing extremism. Subsequently, the question will be guiding how the (affective) resonance of researchers and professionals with the rightwing extremist attitude - a participation that is a prerequisite of understanding, but can also distort understanding into agreement - can be made reflectively conscious and usable. The psychoanalytic-pedagogical concept of scenic understanding, or depth hermeneutics as a social science method, offer answers here. They demand a productive confrontation with an unconscious uncanny closeness to the right-wing extremist research objects or addressees of social work and take it as the starting point of recognition.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info