Schulverweigerung als familiales Problem

Abstract

Schulverweigerung wird in diesem Beitrag nicht als Krise oder Pathologie zum Thema, sondern als eine Herausforderung für die familiale Erziehung. Beginnend mit einer Einführung in die Geschichte einer Familie, in der zwei Kinder die Schule unregelmäßig besuchen, wird die Frage nach der Schulverweigerung als familialem Erziehungsproblem gestellt. Im theoretischen Teil wird der Bogen von Arendt (Autorität) und Weber (Macht, Legitimität) über Bourdieu/Passeron, Foucault bis Ecarius (Disziplinierung, Erziehung) geschlagen und die Frage nach einer Erziehungsverunsicherung aufgeschlossen, die seitens der Eltern gegenüber der kindlichen Verweigerung des Schulbesuchs anschließend untersucht wird. Die rekonstruktive Auseinandersetzung mit dem Fallbeispiel weist nicht in Richtung pädagogisch notwendiger Unterstützung des Kindes, sondern wird als ein Phänomen erkannt, dem auf diese Weise gerade nicht wirksam begegnet werden kann.

In this article, school refusal is not addressed as a crisis or pathology, but as a challenge for family education. Beginning with an introduction to the story of a family in which two children attend school irregularly, the question of truancy as a family educational problem is raised. In the theoretical part, the book draws an arc from Arendt (authority) and Weber (power, legitimacy) to Bourdieu/Passeron, Foucault and Ecarius (discipline, education) and opens up the question of educational insecurity, which is then examined on the part of the parents in relation to the child's refusal to attend school. The reconstructive examination of the case study does not point in the direction of pedagogically necessary support for the child, but is recognized as a phenomenon that cannot be effectively countered in this way.