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[journal article]

dc.contributor.authorBerg, Nicolasde
dc.date.accessioned2024-10-02T06:32:37Z
dc.date.available2024-10-02T06:32:37Z
dc.date.issued2023de
dc.identifier.issn1612-6041de
dc.identifier.urihttps://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/96934
dc.description.abstractVictor Klemperers Schrift "LTI. Notizbuch eines Philologen" wurde bereits in der Erstauflage zu 10.000 Exemplaren gedruckt, aber sie wurde nicht gleich zu dem Erfolg, den sich ihr Autor erhofft hatte. An Silvester 1947, nachdem ihm der Verlag das Geschenk eines eigens für ihn gebundenen Exemplars des ansonsten kartonierten Werks zugeschickt hatte, notierte er bedrückt in sein Tagebuch: "In diesem schönen Band […] tritt die Jämmerlichkeit des Papiers u. des Druckes noch krasser hervor. Im übrigen ist es ganz still von der LTI. Wo sind die 10.000 Exemplare? In keiner Buchhandlung, in keiner Redaktion. Keine Zeitung hat davon Notiz genommen." Heute ist diese früh geäußerte Enttäuschung zu einer Fußnote geworden, denn das Buch gehört längst zu den Klassikern der Sprachkritik, liegt in sechsstelliger Auflagenhöhe und in vielen Übersetzungen vor. Das Nachdenken über die linguistische Korruption der modernen öffentlich-politischen Rede wurde durch wenige Werke so sehr angeregt wie durch dieses. LTI wurde dabei einerseits als "bedeutendes zeithistorisches Dokument" für die Ära des "Dritten Reiches" betrachtet, andererseits als "Wissensspeicher" für die Analyse der Funktionsweise einer Diktatur im Allgemeinen interpretiert. Beide Lesarten finden im Buch ihre Belege. Der ironische Latinismus "LTI" (für "Lingua Tertii Imperii", "Sprache des Dritten Reiches") war Kommentar und Deckkürzel zugleich; er persiflierte die nazistische Sucht nach Abkürzungen; und er war auch die "Geheimformel" (S. 20) in Klemperers Tagebuch der Jahre 1933-1945, mit der er seine Sprachbeobachtungen markierte. Ob nun mit dem Akzent auf die Zeugenschaft des Autors oder mit dem Blick auf die analytischen Angebote des Buches: Es ist in keiner dieser Perspektiven eine vergessene Schrift, sondern ein kanonisch gewordenes Werk, das im doppelten Wortsinne Geschichte geschrieben hat.de
dc.languagedede
dc.subject.ddcLiteratur, Rhetorik, Literaturwissenschaftde
dc.subject.ddcLiterature, rhetoric and criticismen
dc.titleSprachkritik und Autobiographie: Über Victor Klemperers "LTI. Notizbuch eines Philologen" (1947)de
dc.description.reviewbegutachtet (peer reviewed)de
dc.description.reviewpeer revieweden
dc.source.journalZeithistorische Forschungen / Studies in Contemporary History
dc.source.volume20de
dc.publisher.countryDEUde
dc.source.issue2de
dc.subject.classozLiteraturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Linguistikde
dc.subject.classozScience of Literature, Linguisticsen
dc.subject.thesozSprachede
dc.subject.thesozlanguageen
dc.subject.thesozKritikde
dc.subject.thesozcriticismen
dc.subject.thesozPhilologiede
dc.subject.thesozphilologyen
dc.subject.thesozDrittes Reichde
dc.subject.thesozThird Reichen
dc.rights.licenceCreative Commons - Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0de
dc.rights.licenceCreative Commons - Attribution-ShareAlike 4.0en
internal.statusformal und inhaltlich fertig erschlossende
internal.identifier.thesoz10036028
internal.identifier.thesoz10043611
internal.identifier.thesoz10054511
internal.identifier.thesoz10040907
dc.type.stockarticlede
dc.type.documentZeitschriftenartikelde
dc.type.documentjournal articleen
dc.source.pageinfo331-345de
internal.identifier.classoz30200
internal.identifier.journal1328
internal.identifier.document32
internal.identifier.ddc800
dc.source.issuetopicJüdische Sprachkritik nach dem Holocaustde
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.14765/zzf.dok-2813de
dc.description.pubstatusVeröffentlichungsversionde
dc.description.pubstatusPublished Versionen
internal.identifier.licence24
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