Was bringt die Anhebung des gesetzlichen Rentenalters? Beginn und Dauer von Rente in Deutschland: Analysen mit der Sullivan-Methode

Abstract

Zwischen 2012 und 2031 wird das gesetzliche Rentenalter in der Deutschen Rentenversicherung (DRV) von 65 auf 67 Jahre angehoben. Aber gehen die Menschen tatsächlich später in Rente? In Abgrenzung zu den geläufigen Kennzahlen von durchschnittlichem Rentenzugangsalter und durchschnittlicher Dauer von Versichertenrenten wird in diesem Artikel anhand der Lebenserwartung berechnet, wie lange 60-Jährige in Deutschland durchschnittlich auf die Rente warten und wie lange die Rente dann durchschnittlich andauert. Nach dieser Berechnungsweise begann im Jahr 2022 die Altersrente mit 64,9 Jahren mit einer zu erwartenden Dauer von 16,6 Jahren bei Männern bzw. 20,2 Jahren bei Frauen. Zwischen 2012 und 2022 zeigte sich ein merklicher Aufschub des Beginns von Altersrente um 1,0 Jahr bei Männern und um 1,4 Jahre bei Frauen. Die zu erwartende Dauer von Altersrente verkürzte sich um 0,8 Jahre bei Männern und 1,3 Jahre bei Frauen. Die Anhebung der Regelaltersgrenze wirkt sich somit auf die Altersrente aus.

Between 2012 and 2031, the statutory retirement age in the German Pension Insurance (DRV) will be raised from 65 to 67. But are people actually retiring later? This article takes a different approach to the common indicators average retirement age and average duration of pensions. It uses life expectancy to calculate how long 60-year-olds in Germany wait on average to retire and how long this pension then lasts on average. In 2022, retirement began at 64.9 years for an expected duration of 16.6 years (men) or 20.2 years (women), respectively. Over the 10-years period, retirement was markedly postponed by 1.0 year (men) and 1.4 years (women), respectively. The expected duration of the old-age pension was reduced by 0.8 years for men and 1.3 years for women. The increase in the statutory retirement age therefore has an impact on the old-age pension.