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Identitäten quantifizieren: Nichtmuslime in der spätosmanischen Beamtenschaft
[journal article]
Abstract Mit Fokus auf den Staatsdienst von Nichtmuslimen liefert dieser Beitrag eine quantitative prosopographische Studie über die osmanische Beamtenschaft im 19. Jahrhundert. Die Anstellung nichtmuslimischer Beamter in der Zentral- und Provinzverwaltung war eines der eigentümlichsten Merkmale der expandie... view more
Mit Fokus auf den Staatsdienst von Nichtmuslimen liefert dieser Beitrag eine quantitative prosopographische Studie über die osmanische Beamtenschaft im 19. Jahrhundert. Die Anstellung nichtmuslimischer Beamter in der Zentral- und Provinzverwaltung war eines der eigentümlichsten Merkmale der expandierenden modernen osmanischen Bürokratie. Muslime, Christen und Juden teilten einen Geist der Kollegialität in einem multikonfessionellen Arbeitsumfeld. Sie waren in den Diensten eines Staates, der auf anderen als ethnischen oder nationalen Grundlagen aufbaute. Der derzeit vorwiegende Fokus auf monolithische Identitäten macht es allerdings schwer, die vergangene soziale Realität dieser Beamten eines Reiches mit multivalenten Identitäten zu studieren. Anderseits wurde die Rolle von Christen und Juden in der osmanischen Verwaltung bislang nicht gründlich unter Einbezug von quantitativen Methoden und Archivmaterialien geprüft und blieb daher nur anekdotischer Natur. Aber wie hoch waren ihre Anzahl und ihr Prozentsatz? Wie hoch waren die jeweiligen Anteile der armenischen, griechischen und jüdischen Beamten? Welche Konfession hatte unter ihnen die Mehrheit? Aus welchen sozialen Schichten kamen sie, und wo haben sie ihre Karriere in der Bürokratie begonnen? Vor dem Hintergrund dieser Fragen nimmt diese Untersuchung nichtmuslimische Beamte in der Gesamtheit mit quantitativen Methoden in den Blick. Hauptquelle sind die Osmanischen Personalregister, die zwischen 1879 und 1914 in 201 Bänden Akten von etwa 50.000 Personen enthalten. Sie sind nützlich, um Muster und Trends innerhalb des Beamtentums zu erkennen, und vermitteln durch eine quantitative Analyse Einblick in den historischen Kontext, in dem die Beamten lebten.... view less
Keywords
Ottoman Empire; nineteenth century; public administration; civil servant; religious affiliation; Christian; Jew
Classification
Social History, Historical Social Research
Document language
German
Publication Year
2022
Page/Pages
p. 31-48
Journal
BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 35 (2022) 1
Issue topic
Neue Wege in der Biographieforschung: Über die Potenziale kollektivbiographischer Ansätze für die Erforschung von Großreichen im 19. Jahrhundert
DOI
https://doi.org/10.3224/bios.v35i1.03
ISSN
2196-243X
Status
Published Version; peer reviewed