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@article{ Bernhardt2022,
 title = {Work-to-family conflict and parenting practices: Examining the role of working from home among lone and partnered working mothers},
 author = {Bernhardt, Janine and Recksiedler, Claudia},
 journal = {JFR - Journal of Family Research},
 number = {4},
 pages = {1072-1100},
 volume = {34},
 year = {2022},
 issn = {2699-2337},
 doi = {https://doi.org/10.20377/jfr-709},
 abstract = {Objective: This study investigates associations between work-to-family conflict and parenting practices among lone and partnered working mothers and the role of working from home as a potential resource gain or drain for acting empathetically and supportively towards their children. Background: Emerging evidence suggests that work-to-family conflict reduces responsive parenting practices, yet prior studies have rarely examined disparities by family structure. Although working from home has recently gained in importance in the workforce, there is still little research on its implications for the relationship between work-to-family conflict and the quality of parenting practices. If working from home is not used to do supplemental work during overtime hours, it may free up mothers’ time and emotional resources. In turn, this may either buffer the harmful impact of work-to-family conflict on parenting practices or indirectly enhance the quality of parenting practices by reducing work-to-family conflict. This could be particularly beneficial for lone mothers, who experience more role and time strain. Method: Analyses were based on 1,723 working mothers and their reports on 2,820 schoolchildren drawn from a German probability sample that was collected in 2019 (i.e., before the outbreak of the COVID-19 pandemic). Using OLS regression models, we first examined whether work-to-family conflict was associated with four dimensions of verbal parenting practices (i.e., responsive and hostile communication, responsive decision-making, and school involvement at home). Second, we conducted moderation analyses to test differences by working from home (within contract hours and for supplemental work) and family structure with two-way and three-way interactions. Third, we performed mediation analyses to examine the indirect effect of working from home on each parenting dimension mediated by work-to-family conflict. Results: Higher levels of work-to-family conflict were associated with less responsive and more hostile parenting practices. The moderation analyses did not indicate a buffering effect of working from home. Instead, the mediation analyses showed that compared to mothers who worked from home within their contract hours, those who did not work from home or who did supplemental work from home tended to report less empathic parenting practices transmitted through higher levels of work-to-family conflict. Results showed no significant associations for mothers’ school involvement at home. Furthermore, no major differences emerged between lone and partnered mothers. Conclusion: Our pre-pandemic results challenge the buffering hypothesis and suggest that working from home can be either a resource gain or drain for the mother-child relationship regardless of family structure, but depending on mothers’ opportunity to work from home within the scope of contract hours.Fragestellung: Diese Studie untersucht Assoziationen zwischen beruflich bedingten Vereinbarkeitskonflikten und elterlichen Erziehungspraktiken von berufstätigen Müttern mit und ohne Partner. Im besonderen Fokus steht dabei die Rolle von Homeoffice als potenzieller Ressourcengewinn oder -verlust für Mütter, sich empathisch und unterstützend gegenüber ihren Kindern zu verhalten. Hintergrund: Neuere Befunde legen nahe, dass sich berufliche Vereinbarkeitskonflikte negativ auf einfühlsame elterliche Erziehungspraktiken auswirken können. Bisherige Studien haben dabei aber nur selten Disparitäten nach Familienstruktur in den Blick genommen. Zudem ist trotz der gewachsenen Bedeutung von Homeoffice noch kaum erforscht, ob und wie diese Form flexiblen Arbeitens die Beziehung zwischen beruflichen Vereinbarkeitskonflikten und der Qualität von elterlichen Erziehungspraktiken beeinflussen könnte. Homeoffice, das nicht für Mehrarbeit außerhalb der vertraglichen Arbeitszeit genutzt wird, könnte für berufstätige Mütter zeitliche und emotionale Ressourcen freisetzen. Dadurch könnte Homeoffice entweder den zu erwartenden negativen Einfluss von beruflichen Vereinbarkeitskonflikten auf elterliche Erziehungspraktiken direkt abschwächen oder die Qualität der elterlichen Erziehungspraktiken indirekt verbessern, indem es Vereinbarkeitskonflikte reduziert. Dies könnte besonders Alleinerziehenden entgegenkommen, die mehr zeitliche Belastungen und Rollenkonflikte als verpartnerte Mütter erleben. Methode: Die Analysen basierten auf deutschen Daten zu 1.723 berufstätigen Müttern, die Auskunft über ihr Erziehungsverhalten zu insgesamt 2.820 Schulkindern gaben. Die Daten stammten aus dem 2019 (d.h. vor der COVID-19 Pandemie) erhobenen Survey "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten" (AID:A), dem eine Wahrscheinlichkeitsstichprobe zugrunde lag. In OLS Regressionsmodellen wurden zuerst Assoziationen zwischen Vereinbarkeitskonflikten und vier Dimensionen von verbalen Erziehungspraktiken untersucht: einfühlsame und feindselige Kommunikation, einfühlsame kindbezogene Entscheidungen und häusliche Unterstützung bei Schulaufgaben. Weiterhin wurden in Moderationsanalysen Unterschiede nach der Nutzung von Homeoffice (d.h. keine, innerhalb oder außerhalb der vertraglichen Arbeitszeit) und Familienstruktur getestet. Schließlich wurden in Mediationsanalysen geprüft, inwieweit Homeoffice und Erziehungspraktiken indirekt über Vereinbarkeitskonflikte zusammenhängen. Ergebnisse: Stärkere Vereinbarkeitskonflikte waren mit weniger einfühlsamen und mehr feindseligen Erziehungspraktiken der Mütter assoziiert. Die Moderationsanalysen ergaben keine Belege für einen Puffereffekt von Homeoffice. Die Mediationsanalysen zeigten hingegen, dass Mütter, die Homeoffice entweder gar nicht oder für Mehrarbeit nutzen, stärkere Vereinbarkeitskonflikte berichteten als jene, die Homeoffice im Rahmen ihrer vertraglichen Arbeitszeit nutzten und darüber vermittelt weniger empathische Erziehungspraktiken aufwiesen. Für häusliche Unterstützung bei Schulaufgaben zeigten sich keine Zusammenhänge. Zudem wiesen die Analysen auf keine bedeutsamen Unterschiede zwischen berufstätigen Müttern mit und ohne Partner hin. Schlussfolgerung: Die prä-pandemischen Ergebnisse sprechen weder für eine Entlastung noch zusätzliche Belastung für die Erziehungspraktiken von Müttern, die im Kontext erhöhter Arbeitsanforderungen Homeoffice nutzen. Vielmehr ergänzen und erweitern die Ergebnisse frühere Studien zu direkten Zusammenhängen zwischen Homeoffice und Vereinbarkeitskonflikten. Abhängig von der Art der Homeoffice-Nutzung (d.h. innerhalb oder außerhalb des vertraglichen Arbeitszeitrahmens), kann diese Form flexiblen Arbeitens unabhängig von der Familienstruktur mit Ressourcengewinnen oder -verlusten für die Mutter-Kind-Beziehung einhergehen.},
 keywords = {Familie-Beruf; work-family balance; Mutterschaft; motherhood; berufstätige Frau; working woman; Kinderbetreuung; child care; Erziehungsstil; parenting style; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Telearbeit; telecommuting; Bundesrepublik Deutschland; Federal Republic of Germany}}