Endnote export

 

%T Das Ölfeld Kaschagan in Kasachstan und die Kapitalisierung der nordkaspischen Erdölindustrie: Lehren aus der Praxis statt Klischees
%A Totaro, Maurizio G.
%J Zentralasien-Analysen
%N 114
%P 2-6
%D 2017
%K Korruption und Kriminalität; Energiewirtschaft, Pipelines; Wirtschaftslobbies, Oligarchen; Wirtschaft + Umwelt; Kasachstan; Erdölindustrie
%~ IOS
%U https://laender-analysen.de/api-v2/zentralasien-analysen/114/ZentralasienAnalysen114-das_oelfeld_kaschagan_in_kasachstan_und_die_kapitalisierung_der_nordkaspischen_erdoelindustrie:_lehren_aus_der_praxis_statt_klischees-totaro-2017.pdf
%X Dieser Beitrag wendet sich gegen die verbreitete Wahrnehmung eines Niedergangs des nordkaspischen Ölprojekts Kaschagan, der zufolge das investierte Geld buchstäblich in den Sand gesetzt wurde. Tatsächlich haben die Ölkonzerne und der kasachstanische Staat sich wechselseitig darin unterstützt, neue Wege zum Aufbringen von Finanzmitteln (Kapitalisierung) aufzutun, dabei aber gleichzeitig auch die Kontrolle über eines der größten Ölfelder der Erde zu behalten. Zwar begann erst Ende 2016 Öl in Kaschagan zu fließen und die Erschließungskosten sind im Laufe der Jahre in exorbitante Höhen gestiegen, aber dennoch wirkte das Projekt als Katalysator für große Profitmöglichkeiten - es muss also irgendwohin Geld geflossen sein. Der Autor richtet den Fokus auf die Ausbeutung von Erdölressourcen mittels komplexer Interaktionen, zum Beispiel durch die Bildung großer Partnerschaften zwischen Transnationalen Erdölkonzernen (TEK), um Kosten und Verantwortlichkeiten zu teilen, durch den Abschluss bindender Abkommen zwischen Staat und TEK, durch die Einbeziehung von ökologischen Gesichtspunkten und Gefahren, durch Kapitalisierung an den deregulierten Aktienmärkten, durch die Unterstützung von Sozialprojekten seitens der Firmen und die Schaffung spezieller Arbeits- und Steuerbestimmungen in Sonderwirtschaftszonen. Alle diese Aktionen zielen nicht so sehr darauf ab, die ökologischen, ökonomischen und sozialen Risiken der Ölförderung auszuschalten, sondern sie vielmehr zu kontrollieren und gleichzeitig den Förderprozess für den Staat und die Konzerne profitabel zu halten. Mit diesen Einblicken in ein kompliziertes Gefüge möchte der Autor einfachen, politikorientierten Argumentationen entgegentreten, die weiterreichende internationale und lokale Machtbeziehungen, mit denen es die Mineralölförderung zu tun hat, weitgehend ausblenden. Er plädiert vielmehr für einen Ansatz, der diese vielfältigen und wechselseitigen Verflechtungen berücksichtigt.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info