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"Alles Ruinen hier, die Häuser und die Körper…": (Un-)Männliche Körper und Identitäten in Christian Krachts "Faserland" und Helmut Kraussers "Fette Welt"
(Un-)Manly Bodies and Identities in Christian Krachts "Faserland" and Helmut Kraussers "Fette Welt"
[Zeitschriftenartikel]
Abstract Mein Aufsatz fokussiert auf die (De-)Konstruktion männlicher Körper und Identitäten in Christian Krachts Roman "Faserland" (1995) und Helmut Kraussers Roman "Fette Welt" (1992) in Rückbezug auf Judith Butlers in "Körper von Gewicht" entworfener Theorie, welche die Materialisierung von (Geschlechts-)... mehr
Mein Aufsatz fokussiert auf die (De-)Konstruktion männlicher Körper und Identitäten in Christian Krachts Roman "Faserland" (1995) und Helmut Kraussers Roman "Fette Welt" (1992) in Rückbezug auf Judith Butlers in "Körper von Gewicht" entworfener Theorie, welche die Materialisierung von (Geschlechts-)körpern eng mit Subjektivierungsprozessen zusammendenkt. Krachts namenloser Protagonist ist weder durch seine Identität noch durch seinen Körper eindeutig als männlich definiert. Sein Scheitern, eine Identität oder wenigstens Liebe, Freundschaft und Anerkennung zu finden, endet in einem angedeuteten Selbstmord. Im Vergleich zum Protagonisten aus "Faserland" hat der Protagonist namens Hagen in "Fette Welt" mehr Erfolg bei dem Versuch, eine männliche Subjektposition zu besetzen. Hagen ist ein obdachloser Poet, der sich bewusst dafür entschieden hat, abseits der bürgerlichen Gesellschaft zu leben. Sein vormals dreckiger und kranker Körper transformiert sich im Laufe des Romans symbolisch von einem Schwein zu einem Elefanten und durchläuft somit eine Reinigung. Der Körper in "Faserland" ist unfähig zur Veränderung und wird als schwach und offen wahrgenommen, während Hagens Körper letztendlich fähig zur Transformation in einen neuen, stabileren, den hegemonialen Männlichkeitsnormen entsprechenden ist, der zugleich eine stabile männliche Identität (oder, in Butlers Worten, Intelligibilität) garantieren kann.... weniger
My paper is focussing on (de-)constructions of male identities and bodies in Christian Kracht's novel "Faserland" (1995) and in Helmut Krausser’s novel "Fette Welt" (1992) using Judith Butler’s "Bodies that matter" as a reference which connects the materialization of gendered bodies with the process... mehr
My paper is focussing on (de-)constructions of male identities and bodies in Christian Kracht's novel "Faserland" (1995) and in Helmut Krausser’s novel "Fette Welt" (1992) using Judith Butler’s "Bodies that matter" as a reference which connects the materialization of gendered bodies with the process of subjectivation. Kracht‘s nameless male protagonist is neither defined as male by his identity nor his body. His failure to find an identity for himself or at least love, friendship and recognition leads him to suicide. Compared to "Faserland's" protagonist, "Fette Welt's" Hagen is more successful in finally finding a male identity. Hagen is a homeless poet who chooses to live outside society. Throughout the course of the novel, his former dirty and sick body symbolically transforms from a pig into an elephant and is thereby cleansed. In "Faserland" the body is unable to change for it is perceived as weak and open, while Hagen's body is finally able to transform itself into a new, more stable body which fulfills the ideal of a hegemonic masculinity and can therefore guarantee a stable male identity or, in Butler’s terms, intelligibility.... weniger
Klassifikation
Frauen- und Geschlechterforschung
Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie
Freie Schlagwörter
Literarische Körper; Körper von Gewicht; Hegemoniale Männlichkeit; Christian Kracht; Helmut Krausser; bodies in literature; bodies that matter; hegemonic masculinity
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2013
Seitenangabe
S. 37-54
Zeitschriftentitel
FZG - Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien, 19 (2013) 2
Heftthema
Körper(-sprache) - Macht - Geschlecht
ISSN
0948-9975
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung 3.0