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%T Corona und die Arbeitswelt der Zukunft: von der gesellschaftlichen (Un-)Sichtbarkeit des Leidens an der Pandemie
%A Fessler, Agnes
%A Holst, Hajo
%A Niehoff, Steffen
%E Filipič, Ursula
%E Schönauer, Annika
%P 8-20
%V 23
%D 2021
%I ÖGB-Verlag
%K Corona; Krise; Bewältigung; COVID-19
%@ 2706-624X
%@ 978-3-99046-539-4
%~ ÖGB-Verlag
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-72638-2
%U https://wien.arbeiterkammer.at/service/studienundzeitschriten/zeitschriften/ Sozialpolitik_in_Diskussion.html wien.arbeiterkammer.at
%X Der Beitrag beschäftigt sich anhand des in Deutschland durchgeführten Arbeitswelt-Monitors "Arbeiten in der Corona-Krise" mit den Arbeitserfahrungen verschiedener Erwerbsklassen in der Pandemie. Die Befunde gelten für den deutschen Fall. Allerdings spricht einiges dafür, dass trotz der Unterschiede der Wirtschaftsstruktur und im politischen Umgang mit COVID-19 in Österreich vergleichbare Ungleichheitsdynamiken zu beobachten sind. Drei Befunde sind besonders hervorzuheben: COVID-19 verstärkt bestehende Klassenungleichheiten: Die subjektiven gesundheitlichen Risiken, die wirtschaftlichen Lasten und der Zugang zum mobilen Arbeiten weisen ausgeprägte vertikale und horizontale Klassenungleichheiten auf. In den unteren Klassen bilden die Benachteiligung gegenüber den jeweiligen oberen Klassen, verbreitete Ohnmacht, auch in Pandemiezeiten kaum Einfluss auf die eigene Arbeitssituation nehmen zu können, und gesellschaftliche Unsichtbarkeit der eigenen Erfahrungen einen gemeinsamen Erfahrungshorizont. Corona-Erfahrungen der unteren Klassen sind fragmentiert: Dienstleistende erleben COVID-19 häufiger als Gesundheitsgefährdung, Produktionsarbeitende und Kleingewerbetreibende als Wirtschaftskrise und die Bürokräfte als Treiber mobilen Arbeitens. Die Fragmentierung des Erlebens der Pandemie erschwert Solidarisierungsprozesse unter den unteren Klassen.
%X This paper deals with the work experiences of diferent social classes during the pandemic, 
based on the Work Monitor "Working in Corona Crisis" conducted in Germany. The fndings apply to the German situation. However, evidence suggests that, despite diferences in the countries' economic structures and the political handling of Covid-19, the results on the pandemic's class dynamics are to some degree transferable to Austria. Three fndings are particularly noteworthy: Covid-19 reinforces existing class inequalities: subjective health risks, economic burdens, and access to mobile work show pronounced vertical and horizontal class inequalities. The lower classes share a common set of experiences, including the disadvantages, compared to the respective upper classes, the powerlessness to exert infuence on their own work situations even in times of pandemic, and the societal invisibility of their own experiences. At the same time, the Corona experiences of the lower classes are fragmented. This fragmentation of the experience of the pandemic impedes the emergence of solidarity among the lower classes.
%C AUT
%C Wien
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info