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@article{ Dietrich2019,
 title = {Soziale Herkunft, Lebensverlaufsereignisse und die verspätete Aufnahme einer beruflichen Ausbildung formal Geringqualifizierter},
 author = {Dietrich, Hans and Patzina, Alexander and Kretschmer, Sara},
 journal = {Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie},
 number = {3},
 pages = {357-383},
 volume = {71},
 year = {2019},
 issn = {1861-891X},
 doi = {https://doi.org/10.1007/s11577-019-00637-3},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-72232-3},
 abstract = {Rund ein Viertel der Sekundarstufe-I-Absolventen in Deutschland erwirbt bis zum 25. Lebensjahr keinen beruflichen Abschluss. Diese Gruppe der formal Geringqualifizierten weist ein deutlich erhöhtes Risiko auf, erwerbslos zu sein, ein niedriges Einkommen zu beziehen oder eine prekäre Erwerbstätigkeit auszuüben. Dieser Beitrag geht der Frage nach, welche Faktoren formal Geringqualifizierte motivieren, ab dem 25. Lebensjahr noch eine berufliche Erstausbildung aufzunehmen. Zur Begründung nachholender Bildungsentscheidungen wird einerseits auf Theorien sozialer Herkunft und andererseits auf individuelle Lebensverlaufsereignisse (Bildungs- und Erwerbsverlauf sowie Migration) Bezug genommen. Unter Verwendung von Daten des Nationalen Bildungspanel (NEPS SC6:7.0.0) belegen Logit-Regressionen, dass formal Geringqualifizierte aus bildungsnahen Elternhäusern mit höherer Wahrscheinlichkeit ab dem Alter von 25 Jahren noch eine erste berufliche Ausbildung aufnehmen als formal Geringqualifizierte anderer Herkunftsgruppen. Während der individuelle Bildungsverlauf einen schwachen Einfluss auf verspätete Bildungsentscheidungen ausübt, erweist sich der individuelle Erwerbsverlauf bis zur Bildungsentscheidung als äußerst relevant. Langzeitarbeitslose und formal Geringqualifizierte, die sich am Arbeitsmarkt etabliert haben (d. h. Personen mit hoher Erwerbserfahrung und Betriebszugehörigkeit), haben eine geringe Neigung, verspätet in berufliche Bildung zu investieren. Bei Personen mit Migrationshintergrund kommt insbesondere dem Alter beim Zuzug nach Deutschland Bedeutung zu. Insgesamt verweisen die Befunde auf ein beachtliches Potenzial für die berufliche Bildung in Deutschland, das bislang zu wenig ausgeschöpft wird.Approximately one quarter of all school leavers from lower secondary education does not finish apprenticeship training or an equivalent school-based vocational training in Germany before age 25. This group of low-qualified individuals suffers from a clearly increased risk of being unemployed, of having a low income and being employed in precarious jobs. This article identifies factors, which motivate low-qualified individuals aged 25 and older to start a vocational training. In doing so, the article focuses on both social origin and specific life course events, such as the individual educational and employment career and immigration. Results from logit regression models employing data from the national educational panel (NEPS SC6:7.0.0) indicate that low-qualified individuals from an educated family background are more likely to start vocational training past the age of 25, compared to other low-qualified individuals. Whilst individual school experience contributes less to a delayed vocational training, individual employment experience appears to be relevant. Both low-qualified individuals with long-term unemployment experience and low-qualified individuals who report above average work experience or tenure are less motivated for a delayed vocational training decision. Immigrants who arrived in Germany after school age show above average training motivation. In general, the study identified a quantitatively relevant group of low-qualified individuals; a group that needs more support to invest in vocational training.},
 keywords = {Bildung; education; Entscheidung; decision; soziale Ungleichheit; social inequality; Erwerbsverlauf; employment history; Bildungsverlauf; course of education; Migration; migration; Intergenerationenmobilität; intergenerational mobility; niedrig Qualifizierter; low qualified worker; Ausbildung; training; Bundesrepublik Deutschland; Federal Republic of Germany; soziale Herkunft; social background; multivariate Analyse; multivariate analysis; Regressionsanalyse; regression analysis; Mikrozensus; microcensus; Schulabschluss; school graduation; Migrationshintergrund; migration background; Lebenslauf; life career; junger Erwachsener; young adult; Dauerarbeitslosigkeit; persistent unemployment}}