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%T Bürgerschaftlich getragene Dorfläden und ihre Herausforderungen: Befunde einer fallstudienbasierten Untersuchung zum Scheitern solcher Initiativen
%A Räbiger, Marius
%J Europa Regional
%N 3
%P 40-54
%V 26.2018
%D 2020
%K Daseinsvorsorge; Dorfladen
%@ 0943-7142
%~ IfL
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-72062-8
%X Im Zuge demographischer und struktureller Schrumpfungsprozesse
stehen die ländlichen Räume Deutschlands vor großen Herausforderungen.
Während Supermärkte und Discounter im
Bereich des Lebensmitteleinzelhandels eine Vormachtstellung
einnahmen, mussten vielerorts kleinere Lebensmittelgeschäfte
wie Bäckereien, Metzgereien oder klassische Tante-Emma-Läden
schließen. Vor diesem Hintergrund ist eine flächendeckende
Versorgung der ländlichen Bevölkerung mit Gütern und
Dienstleistungen des täglichen Bedarfs längst nicht mehr selbstverständlich.
Dort, wo Lücken in der Grundversorgung entstehen,
ergreifen Bürger immer häufiger die Initiative und gründen
selbstorganisierte Läden. Dabei erfolgen Organisation und
Finanzierung solcher Projekte in bürgerschaftlicher Eigenregie.
Jedoch ist nicht jedes bürgerschaftliche Dorfladen-
Projekt erfolgreich.
Der vorliegende Beitrag untersucht, woran solche Initiativen
scheitern. Zur Bearbeitung dieser Fragestellung wurden im
Sommer 2018 vier Fallbeispiele gescheiterter bürgerschaftlicher
Dorfläden in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern
und Hessen untersucht. Als methodische Basis dienten Experteninterviews.
Die Analyse zeigt, dass das Scheitern bürgerschaftlicher
Dorfläden in vielschichtige Ursachenkomplexe eingebettet
ist und verschiedene Projektebenen berührt. Als solche identifiziert
die Analyse: Projektkonzeption, involvierte Akteure, die
Nutzung des Dorfladens durch die lokale Bevölkerung und politisch-
institutionelle Unterstützung. Innerhalb dieser Projektebenen
führten insbesondere strategische Fehlplanungen, zwischenmenschliche
Differenzen unter den involvierten Akteuren,
eine mangelnde Nachfrage durch die lokale Bevölkerung sowie
fehlende Unterstützungsangebote durch die zuständigen Kommunen
zur vorzeitigen Beendigung der Dorfladen-Initiativen.
%X Demographic and structural changes have been affecting rural
areas of Germany for many years. Sufficient and comprehensive
supply of the rural population with goods and services of daily
needs has become a challenge. At the same time, supermarkets
and discounters gained dominance within in the retail food sector
and small grocery stores (e.g. bakeries) were forced to close their
businesses. In those places, where gaps in basic services emerge,
citizens often found selforganized shops. However, in many cases
community owned village shops cannot meet the expectations.
The article examines why and how such projects fail. Therefore,
the study analyzed four failed selforganized village shops in rural
Germany, in the summer of 2018. The methodological basis
for the analysis were expert interviews. The empirical outcomes
show that the failure of such initiatives is highly complex. The
failure is caused by challenges within different project levels: the
project conception, involved stakeholders, the role of local residents
and political-institutional support. Strategic mismanagement,
disagreements between the involved participants, a lack
of support from the local population and insufficient advisory
and financial support from local authorities within these project
levels, led to early termination of the village shop initiatives
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info