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%T "Für mich war das schon immer klar, dass wir eigentlich den Namen von meinem Mann annehmen" - Inwiefern verhandeln heterosexuelle Paare die Bestimmung ihres Ehenamens?
%A Wutzler, Michael
%J Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
%N 3
%P 47
%V 21
%D 2020
%K De-Institutionali­sierung; Grounded-Theory-Methodologie; Paarbeziehung; Sequenzanalyse; coding; de-institutionalization; egalitarian relationship; egalitäre Partnerschaft; hegemonial masculinity; hegemoniale Männlichkeit; intimate relationship; narrative Paarinterviews; narrative joint couple interviews; sequential analysis
%@ 1438-5627
%~ FQS
%U http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/3418
%X Die Entwicklung der Geschlechterverhältnisse zeigt zugleich eine zunehmende Gleichstellung und eine Persistenz männlicher Dominanz. Der staatlichen Ehe werden hierbei perpetuierende Effekte zugeschrieben, da sie zwischen Öffentlichem und Privatem vermittelt. Am Beispiel der Bestimmung des Ehenamens kann dem Zusammenspiel von patriarchalen Strukturen und individuellen Handlungsmustern nachgegangen werden. Die Bestimmung des Ehenamens ist weder ausschließlich eine Frage bürokratischer Ordnung noch ist sie als rein persönlicher Entschluss zu verstehen. Nicht nur wurden restriktive Regelungen aufgebrochen, zugleich erwuchs die egalitäre Beziehungsführung zu einem Leitbild. Doch Gleichberechtigung setzt sich nicht umfassend durch: In Deutschland bestimmen ca. 75% der heiratenden Paare ausschließlich den Nachnamen des Mannes zum Ehenamen. Im Artikel wird anhand von narrativen Paarinterviews der Frage nachgegangen, wie die Kontinuität dieses Ungleichgewichts zu erklären ist. Dafür wurden sequenzanalytisch und orientiert am Kodierverfahren der Grounded-Theory-Methodologie Aushandlungsmuster von Paaren und die zugrundeliegenden Argumentationslinien rekonstruiert. Zwar kann ein Wandel ausgemacht werden, gleichwohl werden die Dominanz hegemonial-männliche Praktiken deutlich. Für einen Großteil der Paare zeigte sich ein Spannungsverhältnis, in dem ungeachtet der rechtlichen Offenheit die Paarwirklichkeit von Geschlossenheit bezüglich der Bestimmung des Ehenamens geprägt war. Dabei unterlagen die Frauen einem höheren Rechtfertigungsdruck und die Herausforderung, die identitätsverändernden Effekte eines Namenswechsels zu bewältigen, wird von Männern nicht gleichermaßen erwartet.
%X The evolution of gender relations illustrates both a growing equality between males and females and, yet, a persistence of male dominance. Marriage is therein ascribed perpetuating effects. The choice of the surname at marriage allows the analysis of the interplay between patriarchal structures and individual action patterns. Choosing a surname is neither solely bureaucratic nor merely a matter of personal choice. Not only have restrictive regulations been loosened, the egalitarian relationship between male and female has become an ideal as well. However, gender equality is not established: 75% of German couples choose the husband’s last name as their surname. Based on narrative interviews with couples, I scrutinize the reasons for the continuity of this inequality. I reconstruct couples' negotiation processes and the underlying rationales. Although a change can be ascertained, the dominance of hegemonial male practices become apparent. For the majority the couples interviewed, reality was shaped by the limitedness of the choice, despite the easing of regulations. Women in particular were faced with a higher legitimization pressure and the challenge of coping with the effects of a changing identity due, in part, to the fact that men are not faced with the same pressure.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info