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%T Jahrbuch Sozialwissenschaftliche Technikberichterstattung 2000: Schwerpunkt: Innovation und Arbeit
%P 285
%D 2000
%= 2012-03-26T16:45:00Z
%~ ISF München
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-67466
%X "Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand wichtiger Strömungen der sozialwissenschaftlichen Technik- und Innovationsforschung, die sich mit dem Stichwort 'Technik als sozialer Prozeß' (Weingart 1989) sozialkonstruktivistischen Annahmen verpflichtet sehen, vollzieht sich technische Innovation als ein mehrstufiger Prozeß immer wieder stattfindender Öffnungen und Schließungen. In deren Verlauf wird der Zusammenhang sozialer Akteure und technischer Komponenten schrittweise entscheidungsabhängig aufgebaut. Der Aufbau solcher 'soziotechnischer Systeme' gehorcht demzufolge weder technikdeterministischer Logik, noch bleibt in ihm das Soziale das, was es zuvor war (vgl. Weyer et al. 1997; vgl. zur techniksoziologischen Innovationsforschung auch Rammert/Bechmann 1997). Die Dichotomie von Technik und Gesellschaft ist durch die Grundausrichtung der betreffenden Forschungen in doppelter Weise untergraben. Technikentwicklung vollzieht sich ihr zufolge nämlich als sozialer Prozeß in dem Sinne, daß sie immer schon in sozialen Zusammenhängen stattfindet und zugleich nur als Aufbau und Umbau sozialer Kontexte vollzogen werden kann. Folgt man nun einschlägigen Analysen, so vollzieht sich derzeit ein durchgreifender Wandel der institutionellen und organisatorischen Arrangements, in denen bislang der soziale Prozeß der Generierung wissenschaftlicher und technischer Innovationen betrieben wurde (z.B. Rammert 1997, Gibbons et al. 1994). Dafür werden gleichermaßen ökonomische und Veränderungen der Bedingungen verantwortlich gemacht, unter denen heute neues wissenschaftliches und technologisches Wissen noch erzeugt werden kann. Sehr verkürzt benennen die Stichworte 'Innovationswettbewerb auf globalisierten Käufermärkten' bzw. 'steigende Komplexität, Transdisziplinarität, verstärkter Anwendungsbezug und schnelleres Veralten des innovationsrelevanten Wissens' diese Veränderungen. Dieser Wandel betrifft nicht zuletzt die Wirtschaftsunternehmen, die nicht nur veränderte Formen der Kooperation untereinander und mit Einrichtungen der wissenschaftlichen Forschung realisieren, also nicht nur den interorganisatorischen Kontext der Erzeugung von Innovationen transformieren, sondern ebenso innerorganisatorisch zu einer Reorganisation des Zusammenhangs von Innovation und Arbeit getrieben werden. Die durch den Innovationswettbewerb erforderliche Verkürzung der Innovationszyklen macht eine Reduktion von Entwicklungszeiten, nicht unbedingt auch der Entwicklungskosten, und der Markteinführungszeiten generell unabdingbar. Speziell in dynamischen und technologieintensiven Bereichen wird angesichts kurzer Produktlebenszyklen rechtzeitige Marktpräsenz zur ökonomischen Überlebensnotwendigkeit. In den Unternehmen wird durch diesen Druck der Innovationsprozeß als solcher zunehmend zur organisatorischen Zielgröße, betriebliche Prozesse werden als Innovationsprozesse verstanden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Hermann Kocyba: Jenseits von Taylor und Schumpeter: Innovation und Arbeit in der "Wissensgesellschaft" (25-58); Constanze Kurz: "Nicht nur Techniker sein" - Zur Beschäftigung und Arbeit von Ingenieuren in der Industrie (59-106); Annegret Bolte: Ingenieure zwischen Theorie und Praxis (107-148); Arnd Kölling: Beeinflussen Innovationen und moderne Technologien die Beschäftigtenstruktur und die Nachfrage nach atypischen Beschäftigungsverhältnissen? (149-192); Markus Hilpert: Innovationsregionen: Vorboten zukünftiger Arbeitsmärkte? (193- 252); Ralph Conrads, Andreas Huber: Technologietransfer (253-281).
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%9 Sammelwerk
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info