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@book{ Bödeker2020,
 title = {Struktureller und sozio-demographischer Wandel der Arbeitswelt und Änderung der beruflichen Mobilität in Deutschland 1980-2010},
 author = {Bödeker, Wolfgang and Moebus, Susanne},
 year = {2020},
 pages = {19},
 address = {Essen},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-66666-1},
 abstract = {Der Wandel der Arbeitswelt und die Entwicklung der beruflichen Mobilität ist unter gesundheits- und präventionspolitischen Gesichtspunkten wegen einer möglichen Emergenz neuer Belastungsarten und der Einwanderung von Personen in belastungsintensive Berufe von Bedeutung. Bislang fehlt allerdings eine gemeinsame Analyse dieser Einflüsse. Ziel dieses Beitrags ist es, den demographischen und strukturellen Wandel der Arbeitswelt sowie die Änderung der beruflichen Mobilität anhand ausgewählter Indikatoren zu beschreiben. Wir fokussieren dabei auf sozio-demographische Kennzahlen und analysieren die Mobilität interbetrieblich (Wechsel der Arbeitgeber), interberuflich (Wechsel in andere Berufe), intersektoral (Wechsel in andere Branche) sowie interregional (Wechsel in ein anderes Bundesland). 
Datengrundlage ist die Stichprobe der Integrierten Arbeitsmarktbiografien des Instituts für Arbeits-markt- und Berufsforschung. Bei dem sogenannten Regionalfile handelt sich um eine ca. 2 % Stich-probe aus der Grundgesamtheit der integrierten Erwerbsbiographien.
Für den Zeitraum 1980 bis 2010 verdeutlichen die Auswertungen einen durchgreifenden sozio-demographischen und strukturellen Wandel der Arbeitswelt. Während sich in der Mehrzahl der Wirtschaftsgruppen eine Abnahme der Beschäftigung zeigt, gewinnen die ohnehin schon beschäftigungsstarken Branchen wie das Kredit- und Versicherungsgewerbe und die Erziehungs-, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen weiter an Bedeutung. Es zeigt sich eine bedeutende Zunahme des Anteils der Frauen, der Teilzeittätigkeit, sowie eine Alterung und Qualifizierung in nahezu allen Wirtschaftsgruppen. Dabei erfasst der Wandel die Wirtschaftsgruppen und besonders die Berufe unterschiedlich stark. Gleichzeitig kann auch 2010 von typischen Frauenberufen mit Beschäftigungsanteilen von über 95 % gesprochen werden, etwa bei KindergärtnerInnen und SprechstundenhelferInnen.
Die berufliche Mobilität hat im Hinblick auf alle betrachteten Mobilitätskennziffern zugenommen. Während sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Jahr 1990 rechnerisch in 28 verschiedenen Betrieben arbeiteten (pro 100 Beschäftigungsjahre), waren es 2010 bereits 34. Die Änderungen fallen im Zeitraum 1990 bis 2000 größer aus als von 2000 zu 2010. Altersadjustiert bleibt eine kontinuierliche Zunahme der Betriebs-, Berufs und Branchenwechsel erhalten, während bei der räumlichen Mobilität über Bundesländer kein Trend beobachtet werden kann. Bei allen Kennziffern ist die berufliche Mobilität bei Jüngeren besonders ausgeprägt. Berufsspezifisch finden sich besonders auffällige Änderungen für Frauen mit Schweißer-, Post-, Verkehrs- und Industrieberufe; für Männer bei Kassierern und Friseuren. Diese Berufe sind dadurch gekennzeichnet, dass das Risiko für Betriebswechsel im Jahr 2010 im Vergleich zu 1990 um mindestens 30 % erhöht war. 
Die erzielten Ergebnisse können durch die Datenbasis beeinflusst sein. Z.B. sind geringfügig Beschäftigte erst seit 1999 in das gesetzliche Meldesystem eingeschlossen. Zudem ist eine Analyse der Ursachen der beruflichen Mobilität - etwa eine erhöhte Wechselbereitschaft oder erzwungene Wechsel - aufgrund der Datengrundlage nicht möglich.},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; regional mobility; Berufsverlauf; demographic factors; geschlechtsspezifische Faktoren; Arbeitswelt; Arbeitsplatzwechsel; regionale Mobilität; change of occupation; Beschäftigungsentwicklung; job history; occupational mobility; Federal Republic of Germany; occupational group; Berufswechsel; employment trend; demographische Faktoren; Berufsmobilität; gender-specific factors; job change; Strukturwandel; structural change; Berufsgruppe; world of work}}