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%T Über die Grenzen von Scham: eine qualitative Studie zu (scham-) grenzüberschreitenden Situationen im Sportunterricht aus der Perspektive von Schüler/innen
%A Böhlke, Nicola
%A Hunger, Ina
%J Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
%N 2
%P 24
%V 18
%D 2017
%K Sequenzanalyse
%@ 1438-5627
%~ FQS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0114-fqs170227
%U http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/2623
%X Unique in school contexts, physical education (PE) explicitly focuses on the physicality of all people involved: In PE, students' bodies form the basis of lesson-related activities and the point of reference for evaluating and grading. The body is touched, observed, and openly displayed. Students judge and measure each other's bodies on the basis of normative criteria like weight, proportionality, fitness, and the like. In view of this fact, PE seems to offer a particular disruption potential to experience transgressive situations with regard to one's sense of shame. In this article, we focus on a study in PE that retrospectively examined situations in PE that students perceived as violating their sense of shame. Data collection was based on short written narratives; their analysis and assessment was carried out through sequential analysis. Results show from students' points of view, their sense of shame and intimacy is violated in multiple ways in the context of PE lessons - by exposing the (almost naked) body in swim class, by regularly being touched by teachers, and so on. The students know and are aware of the fact that the situations they experience as transgressive, in general, but are justified on didactic grounds or designated as "normal" with reference to customs and habits in sports. Following the results, we offer an outlook based on didactic grounds.
%X Das Unterrichtsfach Sport stellt wie kein anderes die Körperlichkeit in den Fokus der Aufmerksamkeit aller am Unterricht Beteiligten: Im Sportunterricht ist der Körper der Schüler/innen Ausgangspunkt von unterrichtlichen Handlungen und Bezugspunkt von Bewertungen: Er wird berührt, beobachtet und in Szene gesetzt; die Schüler/innen messen gegenseitig ihre juvenilen Körper an normativen Kriterien wie Gewicht, Proportionalität, Fitness etc. Vor diesem Hintergrund scheint der Sportunterricht auch ein besonderes neuralgisches Potenzial für das Erleben von (Scham-) Grenzen überschreitenden Situationen zu bergen. In diesem Beitrag fokussieren wir auf eine Untersuchung zum Unterrichtsfach Sport, welche retrospektiv nach Situationen im Sportunterricht fragte, die von Schüler/innen als die eigene Scham- oder Intimgrenze überschreitend wahrgenommen wurden. Die Datenerhebung erfolgte mithilfe von schriftlichen Kurznarrationen, die Auswertung orientierte sich an sequenzanalytischen Verfahren. Die Befunde zeigen, dass aus der Sicht von Schüler/innen Scham- oder Intimgrenzen im Kontext von Sportunterricht in vielfältiger Weise überschritten werden: durch die Tatsache der Exponierung des (fast nackten) Körpers im Schwimmunterricht, die regelmäßige Berührung des Körpers durch die Lehrkraft u.Ä. Dabei besteht aufseiten der Schüler/innen ein Wissen darüber, dass die als grenzüberschreitend erlebten Situationen prinzipiell didaktisch plausibilisiert oder durch den Verweis auf Gepflogenheiten im Sport als "normal" gekennzeichnet werden könn(t)en. An die Darstellung der Befunde schließt sich ein didaktisch bilanzierender Ausblick an.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info