Endnote export

 

%T Arbeitszufriedenheit und Arbeitsbelastung bei Beschäftigten der Behindertenhilfe im Vergleich zu allen Arbeitsfeldern: Daten und Analysen mithilfe des Copenhagen Psychosocial Questionnaire (COPSOQ) unter besonderer Berücksichtigung organisatorischer Merkmale
%A Roth, Günter
%A Wendt, Florenz
%A Nübling, Matthias
%A Janßen, Christian
%P 32
%D 2018
%K Behindertenwohnheime; COPSOQ; Copenhagen Psychosocial Questionnaire
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-57585-1
%X Die Beschäftigten in deutschen Wohnheimen für körperlich und geistig beeinträchtigte Menschen sehen ihre Arbeitssituation kritischer als Beschäftigte in allen Arbeitsfeldern – das ergab eine Befragung mithilfe des Copenhagen Psychosocial Questtionnaire (COPSOQ) im Kontrast zur bisherigen Forschung. Die in den Wohnheimen Tätigen (n=1912) zeigen sich unzufriedener mit der Arbeit, häufiger erschöpft, mit einem schlechteren Gesundheitszustand und denken öfters an Berufsaufgabe als in anderen Arbeitsfeldern (n=35.077). Andererseits gibt es bei der Arbeit in den Behindertenheimen besonders starke entlastende Aspekte: Die Dimensionen Einfluss, Entwicklungsmöglichkeiten, Führungsverhalten, Unterstützung, Feedback und Kontakte zu Kolleginnen werden signifikant besser beurteilt als in allen Arbeitsfeldern. Letzteres gilt, trotzdem Vorkommnisse von ‚Mobbing’ häufiger wahrgenommen werden und die Wahrnehmungen des Gemeinschaftsgefühl schlechter ausfallen. Bi- und multivariate Analysen dazu zeigen, dass vor allem die in der Behindertenhilfe überaus hohen emotionalen und quantitativen Arbeitsanforderungen mit negativen Auswirkungen auf das Privatleben die Unzufriedenheit und Erschöpfungsgefühle bei den dort Beschäftigten fördern. Dazu kommt die Zentralisation von Entscheidungen (obwohl die Mitbestimmung in den Wohnheimen eher groß scheint, wozu aber wiederum Vergleichswerte und Forschungen fehlen) und in diesem Feld besonders ausgeprägte Rollenunsicherheit sowie Rollenkonflikte. Dagegen fördern das Führungsverhalten und das Gemeinschaftsgefühl die Arbeitszufriedenheit; letzteres mindert zudem Erschöpfungsgefühle. Eher entlastend wirkt nicht zuletzt die in der Praxis ungeliebte (und gering scheinende) Programmierung und Formalisierung, insbesondere durch die damit einhergehende größere Rollenklarheit und Vorhersehbarkeit sowie eher geringere quantitative Anforderungen.
%C DEU
%C München
%G de
%9 Arbeitspapier
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info