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@book{ Dohnanyi2012,
 title = {Kurswechsel für Europa},
 author = {Dohnanyi, Klaus von},
 year = {2012},
 series = {DGAP-Analyse},
 pages = {12},
 volume = {9},
 address = {Berlin},
 publisher = {Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.},
 issn = {1611-7034},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-55147-3},
 abstract = {Europa leidet unter drei schweren Krisen: einer Krise internationaler Wettbewerbsfähigkeit, einer gefährlichen öffentlichen und vielerorts privaten Verschuldung sowie einer Vertrauenskrise. Alle drei wurzeln in einer verfehlten Politik, denn europäische Institutionen missachten seit Jahrzehnten die Unterschiedlichkeiten und nationalen Verantwortungen der Mitgliedstaaten. Wir brauchen "mehr" Europa - aber eine Europa-Politik, die den demokratischen Willen der Menschen berücksichtigt und nutzt. Dagegen forcieren Kommission und Rat immer einheitlichere Regelungssysteme für die gesamte Europäische Union, bei der gleichzeitigen Beschleunigung und Vertiefung der weltweiten Wirtschaftsverflechtung. Dies verschärft die Spannungen zwischen den sich in den einzelnen Ländern unterschiedlich auswirkenden globalen Wettbewerbsbedingungen und der immer weiter egalisierenden Europa-Politik. Eine zu weit gehende Angleichung zerstört in der Tat Europas Wettbewerbsfähigkeit - was sich noch nicht bis zur Kommission herumgesprochen hat. Die Europäische Union wird aber nur dann Bestand haben, wenn die europäischen Institutionen die wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Unterschiede in Europa wieder sehr viel mehr respektieren. Denn gerade diese Unterschiede sind Teil der europäischen Kraft. Dezentrale Entwicklungen stärken Europas Wettbewerbsfähigkeit in der Globalisierung, zentralistische bedrohen sie. Ein wichtiger Teil dieser Wettbewerbsfähigkeit ist die Möglichkeit der nationalen Regierungen, ihren Unternehmen gezielt zu helfen. Diese Möglichkeit wurde aber von der Kommission tiefgreifend beschnitten, so dass die europäischen Regierungen inzwischen sehr viel weniger Möglichkeiten zur Unternehmensförderung haben als in den außereuropäischen Konkurrenzländern zur Verfügung stehen. Der deutlich zu konstatierende Verfall der europäischen Gesinnung ist Folge dieser übertriebenen europäischen Zentralisierung, die den nationalen Regierungen Legitimität entzieht, ohne dafür selbst Ersatz leisten zu können. Und nationale, regionale und sogar kommunale Einheiten sind flexibler und effektiver dabei, wirksame Antworten auf die Globalisierung zu entwickeln. Das schwerfällige Abstimmungsverfahren zwischen den 27 Mitgliedstaaten auf der europäischen Ebene hinkt dem weit hinterher. Die Folgerung lautet also, dass sich Rat und Kommission auf die Themen konzentrieren, die zwingend einheitlich geregelt werden müssen. Alles andere aber sollen sie - gerade im Sinne des oft beschworenen Prinzips der Subsidiarität - den Einheiten überlassen, die bessere Lösungskompetenzen für die anstehenden Probleme besitzen.Europe is suffering three grave crises: a crisis of its competitive ability, a crisis of dangerous national and often private debt, and finally a crisis of confidence. All three are rooted in a mistaken policy, as European institutions have disregarded the differences and national responsibilities of member states for decades. We do need "more Europe" - but in the sense of a European policy that respects and utilizes the democratic will of the people. In contrast, the Commission and the Council push for ever more unified systems of regulation for the whole European Union, and this during an accelerating and deepening global interlacing of national economies. This cannot help but exacerbate the tensions between differentiated global conditions of competition and the ever more equalizing European policy. Harmonization that goes too far will indeed destroy Europe’s competitiveness - a fact the Commission apparently has not yet grasped. The European Union, however, will only continue to exist if the European institutions again respect the economic, cultural and social differences in Europe. For these differences are part and parcel of Europe’s strength. Peripheral developments strengthen Europe’s global competitiveness, while central developments threaten it. An important part of this competitiveness is the ability of national governments to distribute targeted aid to businesses. These abilities, however, have been drastically cut by the Commission and therefore national governments in Europe have fewer possibilities to aid businesses than do competitors outside of Europe. The wide spread decay of European-mindedness is a consequence of exaggerated European centralization, which robs national governments of their legitimacy without offering a replacement. And finally, national, regional and even local institutions are more flexible and more efficient for developing effective answers to globalization. The clunky procedures of finding consensus on the European level between the 27 member states lag far behind. The inevitable conclusion is that the Council and the Commission should only focus on issues that have to be decided on the European level. Everything else should be left to institutions that have a higher potential for finding solutions - in accordance with the often mentioned, but all too seldom observed principle of subsidiarity.},
 keywords = {Europapolitik; European Policy; Krise; crisis; Krisenmanagement; crisis management (econ., pol.); Wettbewerbsfähigkeit; competitiveness; Verschuldung; indebtedness; Staatsverschuldung; national debt; Vertrauen; confidence; EU-Politik; EU policy; EU-Staat; EU member state; nationale Politik; national politics; kulturelle Vielfalt; cultural diversity; wirtschaftliche Faktoren; economic factors; Dezentralisation; decentralization; Globalisierung; globalization; Subsidiarität; subsidiarity; EU; EU}}