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%T Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen zwischen Ausdünnung und Erweiterung: ein Beitrag zur Peripherisierungsdebatte
%A Küpper, Patrick
%A Steinführer, Annett
%J Europa Regional
%N 4
%P 44-60
%V 23.2015
%D 2017
%K Peripherisierung; Daseinsvorsorge; gesellschaftliche Teilhabe
%@ 0943-7142
%~ IfL
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-53589-9
%X Die deutsche Peripherisierungsdebatte wendet ihre Aufmerksamkeit vor allem dünn besiedelten ländlichen Räumen und in diesen Regionen dem auf Fallstudienbasis beobachteten Abbau von Daseinsvorsorgeeinrichtungen zu. In dieser ausstattungsbezogenen Debatte sind Unterschiede innerhalb ländlicher Räume ebenso wie subjektive Wahrnehmungen und Bewertungen der Bevölkerung bislang nur wenig beachtet worden. Der Beitrag beleuchtet im ersten Schritt am Beispiel von Einrichtungen der Daseinsvorsorge im Bildungs- und Betreuungsbereich in Niedersachsen Veränderungen der Zahl und der Dichte von Grundschulen und Kindertagesstätten. Deutschlandweite Befragungsdaten werden anschließend auf Ausstattungs- und Bewertungsunterschiede zwischen unterschiedlichen Siedlungstypen hin untersucht. Es wird gezeigt, dass es in ländlichen Räumen sowohl Ausdünnungs- und Konzentrationsprozesse als auch einen Ausbau von Daseinsvorsorgeeinrichtungen in quantitativer und qualitativer Hinsicht gibt. Wahrgenommene Verschlechterungen beschränken sich nicht auf ländliche oder peripher-ländliche Räume, vielmehr geben die Befragungsdaten Hinweise auf wahrgenommene Verbesserungen und Verschlechterungen der wohnortnahen Daseinsvorsorgeausstattung über alle Siedlungs- und Raumtypen hinweg. In der Ergebnisinterpretation werden Gewöhnungseffekte, Abwanderung von Unzufriedenen, Bewältigungs- und Kompensationsstrategien sowie sozialgruppenspezifische Bewertungsmaßstäbe als zu berücksichtigende Faktoren genannt. Für weiterführende Forschungen bedeutet dies, dass vertiefende Studien einzelner Daseinsvorsorgebereiche, Erwartungshaltungen und Bewältigungsstrategien, aber auch mentale Anpassungsprozesse raumtypenvergleichend und disziplinenübergreifend notwendig sind, um das Konzept der Peripherisierung konzeptionell und empirisch besser zu untersetzen.
%X The German peripheralisation debate directs its attention largely at thinly populated rural areas, using case studies to observe the reduction in public and private services in these regions. This infrastructure-based debate has so far paid little regard to the differences within rural areas or the subjective perceptions and views of the population. Using examples of service provision in the area of education and care in Lower Saxony, the article first looks at changes in the number and density of primary schools and child day-care facilities. Germany-wide survey data is then used to compare differences in provision of public and private services and subjective assessments between different types of settlement. The authors show that public and private services in rural areas are experiencing processes of both thinning-out and concentration, as well as an expansion of provision in quantitative and qualitative terms. Perceived deterioration is not confined to rural or peripheral rural areas. Rather, the survey data indicates both perceived improvements and deterioration in local public service provision across all types of settlements and regions. In interpreting the results, the article identifies a range of factors that need to be taken into account: habituation effects, outward migration of dissatisfied residents, coping and compensation strategies, and group-specific evaluation criteria. This means that more in-depth, comparative and interdisciplinary studies across different types of areas are needed in future research. These should cover individual fields of private public services, along with expectations, coping strategies and mental adjustment processes, in order to underpin the concept of peripheralisation in both theoretical and empirical terms.
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info