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%T Die wirtschaftliche Entwicklung der Türkei zwischen Weltmarktintegration und politischen Herausforderungen
%A Halder, Gerhard
%J Europa Regional
%N 3
%P 33-53
%V 23.2015
%D 2017
%K Anatolische Tiger; Produktionsketten; Bekleidungsindustrie
%@ 0943-7142
%~ IfL
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-52894-0
%X Der vorliegende Beitrag stellt den Strukturwandel der türkischen Wirtschaft in den Kontext gesellschaftlicher Veränderungen und einer zunehmenden Einbindung in weltweite Wirtschaftskreisläufe. Der Wandel wird auf räumliche und sektorale Ebenen bezogen und mit endogenen und exogenen Faktoren begründet. An endogenen Faktoren ist an erster Stelle der Aufstieg anatolischer Provinzmetropolen zu Schwerpunkten industrieller Produktion zu
nennen, die sich zunehmend vom Standort Istanbul emanzipieren.
Trotz der weiter bestehenden Dominanz des Nordwestens ist in vielen anatolischen Städten die wirtschaftliche Dynamik stärker.
Parallel und verbunden mit dem wirtschaftlichen Aufstieg dieser
„anatolischen Tiger“ verläuft der politische Aufstieg der AKP. Als Interessenvertretung der aufstrebenden Provinz war das Ziel die
Ablösung der bisher vorherrschenden, kemalistischen Eliten in Wirtschaft und Politik. Die Konturen dieser Gegenbewegung lassen sich gesellschaftspolitisch mit einer autoritär-konservativen und wirtschaftspolitisch mit einer liberalen Haltung umreißen.
In vielen Provinzmetropolen bestand zwischen Wirtschaft und Politik ein entsprechendes Einvernehmen, das eine Grundlage für
den wirtschaftlichen Erfolg bildete und schließlich die Machtübernahme
der AKP auf Landesebene legitimierte. Exogene Faktoren des wirtschaftlichen Erfolgs liegen v. a. in der Integration in Produktionsnetzwerken. Es gelingt türkischen Unternehmen zunehmend, technologisch Anschluss zu finden und Design- und Markenkompetenz aufzubauen. Dies wird an den wichtigen Branchen des Fahrzeugbaus sowie der Textil- und Bekleidungsindustrie gezeigt,
die gemeinsam fast ein Drittel der Industriebeschäftigten der Türkei stellen.
%X This article places the shifting structure of the Turkish economy in the context of social changes and increasing integration into global economic flows. It examines the spatial and sectoral aspects of this process, which it explains using endogenous and exogenous factors. The endogenous factors include the rise of Anatolia's provincial centres. As they develop into hubs for industrial production, these cities are increasingly losing their dependence on Istanbul. Despite the continued dominance of the north-west, many Anatolian cities are enjoying stronger economic momentum. The economic rise of these "Anatolian tigers" has been paralleled by a related phenomenon: the political rise of the AKP. Representing the interests of Turkey's emergent provinces, the AKP's aim was to replace the Kemalist political and business elites who dominated the country's past. This countermovement combines authoritarian, conservative social policy with a liberal economic stance. In many provincial centres, business and political circles reached an understanding that laid the foundations for the economic success and ultimately legitimised the AKP's take-over of power at national level. The exogenous factors behind the economic success lie primarily in the country's integration into production networks. Turkish companies are increasingly keeping pace with new technology and building design and branding expertise. The article illustrates this trend using the automotive, textile and clothing industries. Together, these important sectors account for almost a third of industrial employment in Turkey.
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%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info